1. Johanna und Mario - Kapitel 07


    Datum: 17.06.2019, Kategorien: Hausfrauen Autor: byPaul987

    ... Haus: „Lass und heute abend reden, ja?"
    
    Der nächste Dienstag kam. Ich war allein im Haus. Es war Zeit zu gehen. Ich kramte die große Reisetasche hervor, packte Kleidung ein. Hauptsächlich Reizwäsche, meine Schminktasche, einige Lieblingsstücke und schöne Schuhe, darunter ein paar High Heels. Den Rest wollte ich später holen. Ich ging noch einmal durch das Haus, betrachtete die Bilder der Kinder lange. Sie kamen mir wie fremde Menschen vor. Ohne Trauer schloss ich die Tür hinter mir. Den Schlüssel liess ich dort, kein Brief. Das Taxi wartete, das Bündel Geld meiner Session hatte ich in der Manteltasche. Ich stoppte bei unserer Bank und hob so viel Geld ab wie ich konnte, fuhr dann zu Mario.
    
    Die Tür war offen. Doch Mario war nicht da. Ich stand mit meiner Tasche in einem leeren Haus und beschloss zu warten.
    
    Nach fünf Stunden musste ich akzeptieren, dass Mario nicht kommen würde. Er würde nie mehr hierher kommen. Es war vorbei. Er konnte nicht weiter gehen, er konnte es nicht mehr steigern. Das musste es sein. Ich stand in dieser Wohnung, wusste nicht wo ich ihn suchen sollte, wusste nicht wohin. Ich trat auf die Strasse und ging los.
    
    Ziellos, immer weiter.
    
    Meine Füsse schmerzten. Irgendwann kam ich in eine Art Gewerbegebiet. Mir fiel ein Haus auf. Schlichter Bürobau, dreistöckig. Nichts verriet etwas über die Bewohner oder Firmen, die die Räume mieteten. Nur ein Klingelknopf mit der Aufschrift ‚Haus der Lust' fiel auf. Daneben war ein Herz gezeichnet. Ich fand ...
    ... das nett. Ich klingelte, der Summer ertönte. Ich trat in ein Treppenhaus. Erdgeschoss, eine Tür mit Spion, daneben eine Glasvitrine an der Wand, darin Fotos von nackten Mädchen. Sevtlana, Valeria, Conny und Chris. Zweiter Stock, wieder eine Tür, wieder eine Vitrine, offenbar wartete hinter der Tür ein SM Studio. Dritter Stock. Das selbe Spiel. Hier konnte man Vicky, Sandra und Maria teffen. Schöne Frauen, nettes Ambiente, so glaubte ich. Ich klingelte. Nach einer Minute näherten sich auf der anderen Seite Stöckelschuhe und entfernten sich wieder. Nach einer weiteren Minute öffnete die Tür. Eine Frau etwa 50 beäugte mich argwöhnisch. „Ja?"
    
    „Guten Tag, ich bin Johanna. Was ist das hier?"
    
    „Sehen Sie doch! Eine Modelwohnung!" Sie sah unfreundlich aus, auffällig geschminkt, die Haare geschwärzt, die Haut von Solarien verbrannt.
    
    „Und was ist das? Eine Modelwohnung?"
    
    „Schätzchen, was willste?"
    
    „Ich weiss nicht wohin," teilte ich mit.
    
    „Und da denkste Du kannst ausgerechnet hier anklopfen?"
    
    „Ja."
    
    „Macht 300 am Tag."
    
    „Gut."
    
    „Spinnst Du? Komm mal rein. Du bist irgendwie durcheinander oder?"
    
    Ich trat ein, es öffnete sich eine Art Dielenraum. Ein Mädchen in Wäsche spazierte oben ohne vorbei, sehr schön und schlank. Ich wusste was das hier war. Einige Türen gingen von der Diele ab. Eine stand offen, ich sah ein Schlafzimmer mit orientalischer Einrichtung und dämmrigem Licht. Das Mädchen sagte zu meiner Gastgeberin: „Kunde kommt gleich, Martha."
    
    „Gut," sie ...