1. Die verlorene Tochter


    Datum: 17.06.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byswriter

    ... nicht."
    
    „Wer sollte mich hindern?"
    
    Eran hatte keine Erwiderung parat. Er erkannte, dass er in seiner gegenwärtigen Situation nicht viel ausrichten konnte.
    
    „Wenn du dich ruhig verhältst, bekommst du gleich zu essen und zu trinken. Nur Wein werde ich dir nicht anbieten. Den hast du nicht verdient."
    
    Sie zog ihm die Kapuze über den Kopf und erteilte einem ihrer Männer die Anweisung den Prinzen etwas später zu versorgen. Dann wendete sie sich an den Rest ihrer Truppe und erklärte die Feier für eröffnet. Sie feierten wild und losgelöst. Etliche Frauen aus dem Dorf, vorwiegend Witwen und unverheiratete junge Dinger, waren in ihr Lager gekommen und sorgten für die Befriedigung diverser Gelüste. Je mehr Wein die Banditen zu sich nahmen umso ungehemmter ging es zur Sache. Die ersten Paare begannen sich am Lagerfeuer anzunähern. Es wurde gefummelt, geküsst und nachdem die erste Bauerswitwe sich auf den bereiten Prügel eines der Banditen gesetzt und vor den Augen der anderen zu hüpfen begonnen hatte, war der Damm gebrochen.
    
    Sie feierten eine ausgelassene Orgie, bei der die Räuber und willige Frauen ihren Gelüsten nachgingen. Rania beobachtete das wilde Treiben amüsiert. Was sie sah, regte sie an. Ihr war nicht nach einer weiteren Annäherung von Sigurd zumute. Das Feuer ihrer Lust loderte zwar die ganze Zeit und was sie um sich herum sah, ließ sie an die schönen Momente von vor wenigen Stunden in ihrem Zelt denken. Doch Rania war mit den Gedanken woanders. Sie dachte an ...
    ... Eran, den Prinzen, der immer noch am Baum gefesselt war. Irgendetwas an ihm fand sie faszinierend. Sie konnte nicht erfassen, was es war. Etwas an ihm ließ ihre Gedanken immer wieder zu ihm wandern. Aus einer inneren Eingebung erhob sie sich aus dem Kreise ihrer feiernden Männer und begab sich zu dem Prinzen. Einer der Räuber bewachte ihn.
    
    Rania erkannte, dass er sehnsüchtig auf das Sexgelage am Lagerfeuer blickte. „Such dir ein williges Weib, Finion. Ich übernehme ihn jetzt."
    
    „Bist du dir sicher?"
    
    Sie verabschiedete ihn mit einem Kopfnicken. Sie nahm dem Gefangenen die Kapuze ab. Erans Blick richtete sich auf sie. Sein Blick war nicht minder feindselig als zuvor.
    
    „Hat man dir zu essen und zu trinken gegeben?"
    
    Nach einer Weile nickte er. Sein Blick fiel auf die Menschenmenge. Er sah Rania mit einem arroganten Blick an und meinte: „Da hast du ja eine tolle Truppe von Strauchdieben beisammen. Wie die Tiere verhalten sie sich. Das ist widerlich."
    
    Rania folgte seinem Blick. Etliche Männer ließen es sich gut gehen und vergnügten sich mit ihren willigen Gespielinnen. „Sei ehrlich ... würdest du nicht viel lieber in den Armen eines willigen und weichen Weibes liegen, statt hier an diesem Baum gefesselt zu sein?"
    
    „Ich würde mit keiner dieser Dirnen verkehren."
    
    „Oh. Der Prinz hat gehobene Ansprüche ... Ich nehme an, dass deine geheime Geliebte von höherem Stand ist."
    
    „Das geht dich nichts an."
    
    „Natürlich nicht."
    
    Ihre Blicke trafen sich. Sie hielt dem ...
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