Die verlorene Tochter
Datum: 17.06.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byswriter
... sein Wohlergehen nicht zu sorgen.
„Wer bist du?"
„Du weißt, wer ich bin", erwiderte er kühl.
„Ich will es aus deinem Mund hören. Oder schämst du dich für deinen Namen?"
Er lächelte. Es schien, als richtete er sich auf und schob die Brust vor. „Ich bin Eran. Prinz und Thronfolger des Königs. Und wer seid ihr, dass ihr es wagt, mich gefangen zu halten?"
Rania bewunderte seinen Mut. Oder war es Arroganz? Um ihn herum standen etliche Männer, die ihm auf einen Wink von ihr die Kehle aufschlitzen würden. Glaubte er tatsächlich, dass man ihm nichts anhaben könnte?
„Wie kommt es, dass sich ein so stattlicher Prinz von einer Handvoll zerlumpter Räuber gefangen nehmen lässt?"
Eran antwortete nicht. Ihm war anzusehen, dass ihn dieser Vorwurf traf.
„Er war alleine mit dem Pferd unterwegs", warf Towa ein.
„Ohne Leibwache? Warum reitest du alleine und unbeschützt durch das Königreich?"
„Das geht dich nichts an, Räuberbraut."
Wie er das letzte Wort betonte ließ erkennen, dass er Rania nicht schätzte. Sie begegnete dem mit einem frechen Grinsen. „Das muss dich in deiner Ehre verletzten, wenn du von Männern mit Holzknüppeln und Mistgabeln überwältigt wirst."
Die Männer neben ihr grölten und grinsten zufrieden. Es gefiel ihnen, wie ihre Anführerin mit dem Prinzen sprach.
„Wolltest du mal alleine sein und ausreiten? War dir das Burgleben zu langweilig geworden? Oder warst du auf dem Weg zu einer geheimen Geliebten?"
Seine Reaktion auf ihre letzte ...
... Vermutung verriet Rania, dass sie ins Schwarze getroffen hatte. „Soso ... Eine heimliche Liebschaft. Weiß die Königin, dass du dich mit Frauen unterhalb deines Standes abgibst?"
„Ich brauche weder deine noch die Erlaubnis meiner Mutter um zu treffen wen immer ich auch will", erklärte Eran selbstsicher.
Rania betrachtete ihn eine Weile schweigend. „Was wird es deiner Mutter wert sein dich heil und gesund zurückzubekommen?"
„Ihr solltet euch lieber Sorgen um euer Wohlergehen machen", warf er ihr entgegen. „Die besten Krieger meines Vaters sind schon auf dem Weg um mich zu befreien. Betet, dass sie gnädig zu euch sind und euch einen schnellen Tod bereiten."
Rania lachte auf. „Und wie, glaubst du, sollen die uns hier finden ...? Warum hat man uns nicht schon längst den Garaus gemacht? Sieh dich an ... Du bist an einem Baum gefesselt und wir sind frei und bestimmen, was mit dir geschieht. Überdenke deine Lage ... Towa ... Zieh ihm die Kapuze über. Dann kann der gute Prinz über seine Situation nachdenken ... Und veranlasse, dass das Abendmahl zubereitet wird. Ich will Wildschweine und Wein für alle."
Die Menge jubelte und zerstreute sich in alle Richtungen. Rania warf dem Prinzen einen letzten Blick zu. Irgendetwas an ihm kam ihr vertraut vor. Sie war sich sicher ihm nie zuvor begegnet zu sein. Dennoch war da etwas, dass sie an etwas erinnerte.
Sie verdrängte den Gedanken und suchte Blickkontakt zu Sigurd. Sie wurden sich ohne Worte einig, dass sie ihre unterbrochene ...