1. Schule der Gehorsamkeit


    Datum: 01.07.2019, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Kastor Aldebaran

    ... bisschen an. Fast nicht wahrzunehmen, während ein angedeutetes Nicken folgt. Nur so kurz und knapp sie möglich, was niemandem sonst auffiel. Dafür war es viel zu versteckt gewesen und hätte nur jemand bemerkt, der uns beide zugleich beobachtet hätte. Es war die erste Reaktion, die ich von ihr sah. Auch wenn sie gering machte, es mich auf eine Art und Weise stolz, wie ich es vorher noch nicht erlebt hatte. Frau Schmidt hatte mich und nur mich beachtet. Soweit ich das beurteilen konnte, war es in unserer Klasse ein einmaliges Vorkommen. Sicher hatte es nichts zu bedeuten, doch ich bilde mir ein, etwas besonders geschenkt bekommen zu haben.
    
    Am Nachmittag habe ich mich dann mit Claudia getroffen. Ihre SMS kam kurz nach Schulschluss und wir sind zusammen in die Stadt gefahren. Einkaufen! Ich, mit einem Mädel zusammen shoppen gehen! Was tut man nicht alles. Ich denke, dass es eine Art Probe war, wie ich mich verhalten würde. Vielleich etwas von mir im Gedanken übertrieben, aber so kam es mir vor.
    
    Was das Shoppen anbetrifft, ist Claudia nicht anders, als die meisten Mädels. Wir Männer stehen dumm rum, während sie den entsprechenden Laden zuerst auseinandernehmen, tausend Sachen mit in die Kabine schleppen, um sich eins fürs andere Mal zu präsentieren und dann nichts zu kaufen. Gut, einige Sachen sahen wirklich toll an ihr aus, doch spätestens nach dem zehnten Outfit wird es langweilig.
    
    Erst in der Unterwäscheabteilung kam das Leben in mich zurück. Claudia hielt mir ...
    ... dieses oder jenes entgegen und fragte mich, wie ich es finden würde.
    
    Eins muss man ihr lassen, sie trifft meinen Geschmack, was das angeht. Nicht zu viel und nicht zu wenig Stoff, meist dunklere Farben, die sich auf ihrer leicht gebräunten Haut, gut abzeichnen werden. Das verrieten mir meine Gedanken, die sich sofort in Bilder umsetzten. Ehrlich gesagt hätte ich mich jetzt lieber hingesetzt, doch es war weit und breit keine Sitzgelegenheit zu entdecken. Also stand ich da und versuchte meinen Zustand zu verbergen. Ob es mir gelang, kann ich nicht sagen, aber ich hatte den Eindruck, als wenn Claudias Blicke öfters in Richtung meines Schritts gingen, welcher eine Wölbung zeigte, die meinen Zustand verriet. Peinlich, aber nichts gegen zu machen. Diesmal kaufte Claudia etwas, nämlich das, was mir am besten gefallen hatte. Es war für mich eindeutig gewesen, welches von den Stoffteilen am interessantesten gewesen war.
    
    Als wir das Geschäft verließen, meinte Claudia noch zu mir, dass ich einen guten Geschmack hätte und das ausgesucht hätte, was auch ihr am besten gefiele. Dann sagte sie mit einem seltsamen Lächeln auf den Lippen, dass ich die Dessous an ihr wiedersehen würde. Es würde nicht mehr lange dauern.
    
    Mit diesem Spruch ließ sie mich alleine. Na toll, im Andeutungenmachen sind Mädels echt grandios. Nie direkt sagen, was sie denken oder wollen. Das dürfen wir Männer alleine zusammen puzzeln. Wenn das im Leben so weiter geht, gehe ich auf eine einsame Insel. Da brauche ich ...
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