1. Schule der Gehorsamkeit


    Datum: 01.07.2019, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Kastor Aldebaran

    ... solche Überlegungen nicht anstellen! Kapitel 2
    
    Dienstag, 21. Dezember 2010
    
    Es ist Mist, acht Stunden Schule an einem Tag zu haben, auch wenn er mit zwei Stunden Wirtschaft beginnt. Ich mag Frau Müller wirklich gerne, es ist schwer sie nicht zu mögen, aber gleich morgens dieser Ausbruch von Fröhlichkeit, ist nicht immer zu ertragen.
    
    Gestern Abend konnte ich nicht einschlafen. Die Augen von Frau Schmidt haben mich nicht losgelassen. Dabei habe ich den Eindruck, als wenn es von Tag zu Tag schlimmer wird. Dachte ich zuerst, dass es abnehmen würde. Aber weit gefehlt.
    
    Dann war ich endlich eingeschlafen, wachte aber nach zwei Stunden wieder auf. Ein Albtraum hatte mich aus den Federn gerissen. Was es genau war, weiß ich nicht mehr. Wie immer! Es war irgendwas mit Frau Schmidt und Claudia. Sie verfolgten mich bis in meine Träume, und zwar beide zusammen. Ab da machte ich mir Gedanken darüber, was mich verschreckt hatte, konnte es jedoch nicht ergründen. Ich lag weiter grübelnd im Bett und konnte keine Ruhe mehr finden. So war ich heute Morgen nicht gerade gut drauf, als Frau Müller mit ihrem Morgenprogramm anfing. Nichts gegen Fröhlichkeit, doch nicht in meinem Gemütszustand und um die Zeit. So fiel meine Bewunderung für sie heute ins Wasser. Echt trübe.
    
    Zum Glück ist übermorgen Donnerstag. Beginn der Weihnachtsferien. Mehr geht nicht.
    
    Donnerstag, 23.12.2010
    
    Endlich. Der ersehnte Tag ist da. Keine Schule, etwas länger schlafen, faul sein! Claudia hat nichts von ...
    ... sich hören lassen, also auch kein Geschenk. Selber schuld. Ich glaube das wird nichts mit uns, jedenfalls nichts über eine normale Freundschaft hinaus, vielleicht bin ich ein zu großer Pessimist. Man wird wehmütig, wenn man bedenkt, dass es wieder einmal letzte Ferien sind. Letzte Weihnachtsferien auf die die letzten Osterferien folgen werden. Und dann? Sichere Zusagen habe ich noch nicht. Weder auf einen Ausbildungsplatz noch weiterführende Schulen/Studium. Aber ehrlich gesagt habe ich mich da kaum drum gekümmert. Ich würde mir am liebsten ein Jahr Auszeit nehmen, aber Mama und Papa sind davon nicht begeistert. Sie glauben, dass ich ihnen nur mit Müßiggang auf die Nerven gehen werde. Vielleicht liegen sie damit nicht weit von der Wahrheit entfernt. Am liebsten würde ich mich für Monate hinlegen. Fühle mich ausgebrannt. Leider muss ich mir selber zugestehen, dass ich nicht einmal weiß, wovon.
    
    Egal, morgen ist Heiliger Abend. Muss mich anstrengen, um in Stimmung zu kommen. Wie jedes Jahr will sich diese nicht von alleine einstellen. Aber egal, Hauptsache die Geschenke stimmen, hoffentlich viel Geld, ansonsten ist mir alles egal. Ach nee, doch nicht. Gibt ein feines Fresschen. Ich kann den Gänsebraten bereits riechen. Gibt nichts Besseres.
    
    Sonst habe ich nichts vor. Jedenfalls nicht vor Sylvester.
    
    Sonnabend, 25 Dezember 2010
    
    Wow, bin ich vollgefressen. Wie kann sich ein einzelner Mensch nur so vollstopfen. Ich darf mich nicht zu sehr bewegen, sonst kommt noch eine ...
«12...111213...70»