1. Schule der Gehorsamkeit


    Datum: 01.07.2019, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Kastor Aldebaran

    ... Ich fühlte mich sofort wohl, obwohl ich sicher einer der wenigen war, die es zu schätzen wussten. Dazu waren an den Wänden einige großflächige schwarz-weiße Fotos, die alle Claudia zeigten. Wobei sie jedes Mal einen anderen Typ verkörperte. So war genauso ein Bild vorhanden, das Sie zeigte, als wenn sie aus dem Mittelalter kam. Zumindest waren die Kleidung und der Hintergrund danach ausgelegt. Daneben hing zum Kontrast ein Bild im futuristischen Design. Es zeigte Claudia in einer Art metallisch glänzenden Anzug, der sie vom Ansatz ihrer Haare bis zu den Fußspitzen einhüllte. Nicht ein Quadratzentimeter ihrer Haut war davon nicht bedeckt. Trotzdem konnte man noch erkennen, dass sie es war. Ob Fotomontage oder nicht konnte man nicht erkennen. Unter anderem hing noch eines da, welches Claudia wirklich wie eine Prinzessin darstellte, und daneben als Gegensatz eines als, sagen wir mal, Obdachlose.
    
    Allerdings gefiel mir ein Bestimmtes am besten. Es zeigte Claudia sehr figurbetont in einem Art Leder oder Latexanzug. Der Stoff umschloss sie wie eine zweite Haut und präsentierte angezogen mehr von ihr, als mancher zeigen würde, wenn er unbekleidet wäre. Der Anzug war schwarz, sehr schwarz und wirkte auf dem Bild wie ein Scherenschnitt. So blieb ich erst einmal minutenlang vor den Bildern stehen und ließ sie auf mich einwirken. Was ich allerdings noch nie gesehen hatte, war, dass die Bilder mit zwei Bändern an den oberen Ecken befestigt waren, die mit dem Rand ein Dreieck ...
    ... bildeten. Ein sehr langes Dreieck, was bis zur Decke reichte.
    
    Während ich dastand und die Bilder betrachtete, ging Claudia aus dem Raum und kam wenig später, mit einem Tablett zurück, auf dem heißer Kaffee vor sich in dampfte und sein Aroma verströmte. Ich brauchte es nicht zu sehen, um es zu wissen. Während ich mir weiterhin die Bilder ansah, hörte ich sie sich hinter mir auf das Sofa setzen und uns einen Kaffee einschenkten. Als ich beim letzen Bild ankam, rührte sie in ihrer Tasse. Sonst drang kein Laut an meine Ohren, was mir seltsam vorkam, denn sonst redete sie wie ein Wasserfall.
    
    Erst dann drehte ich mich um und sie saß wie vermutet auf dem Sofa, trank von dem dunklen Gebräu. Ich ging zu ihr herüber und setzte mich daneben. Meine Tasse nehmend, schaute ich weiter auf die Bilder und konnte mich nicht daran sattsehen.
    
    Claudia fragte mich nur einmal leise, ob sie mir gefallen würden und ich war nur dazu fähig zu nicken. Doch das reichte, um meine Faszination auszudrücken. Seltsamerweise sagte Claudia diesmal nichts. Anscheinen wollte sie mit ihrem Gerede, diesen Moment nicht kaputtmachen.
    
    Aus der Entfernung betrachtet wirkten die Bilder anders, aber genauso gut. Ich sah sie mir zweimal der Reihe nach an, blieb aber immer wieder mit meinem Blick an dem einen hängen. Aus der Entfernung sah sie darauf wie Cat Woman aus, aber nur wenn man nicht genau hinsah. Erst bei längerem Betrachten fielen einem die Unterschiede auf.
    
    Erst einige Minuten und einen halben Kaffee ...
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