1. Schule der Gehorsamkeit


    Datum: 01.07.2019, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Kastor Aldebaran

    ... führte mich weiter im Kreis herum.
    
    Nach zwei Stunden, war die Lehrstunde endlich vorbei. Wir standen ein letztes Mal in der Mitte des Raums und sie umrundete mich noch einmal. Sie brauchte mich fast nicht mehr korrigieren. Also machte sie die Kette von meinem Halsband ab und ich kroch aus dem Raum, als sie diesen verlassen hatte. Aufzustehen wagte ich nicht, solange ich in dem Raum war. Erst als ich die Tür hinter mir schloss, erlaubte ich es mir. Oder besser gesagt versuchte es. Es war schmerzhaft zu stehen. Die Knie durchzudrücken, kostete mich einige Mühe und ich humpelte in Richtung Umkleideraum.
    
    Selbst heute tun mir noch die Knie weh. Vielleicht sollte ich es üben. Ich hoffe nur, dass es keiner sieht, wenn ich hier auf dem Boden herumkrieche. Ich werde jedenfalls heute nichts mehr tun und mich ausruhen. Ich finde, dass ich mir das verdient habe.
    
    Montag, 10. Januar 2011
    
    Heute war es öde in der Schule. Was sage ich da, heute? Eigentlich ist es das immer. Das Einzige, was interessant war, brachte mich zum Grinsen, wenn auch nur innerlich. Ich bekam Tom in einer ruhigen Minute zu packen, ohne dass jemand anderes dabei war. Ich fragte ihn scheinheilig nach Monika. Ich habe selten jemanden gesehen, der ein solch seltsames Gesicht macht. Es war eine Mischung aus erschrecken und abstoßendem Ekel. Andere hätten gedacht, er hätte in eine frische Zitrone gebissen. Nur ich wusste, was es zu bedeuten hatte. Es konnte nur aussagen, dass er nicht das bekommen hatte, was er ...
    ... wollte und auch nicht bekommen würde. Aber das wollte ich ihm nicht auf die Nase binden. Er fragte zwar nach Claudia, aber da hielt ich mich bedeckt. Es wäre alles, wie es sein sollte, sagte ich zu ihm und das stimmte in gewissen Bahnen auch.
    
    Über Frau Schmidt im Unterricht ist nicht viel zu sagen. Sie ist wie immer. Was immer wir beide miteinander hatten, nichts deutete darauf hin und ich war mir sicher, dass es so bleiben würde, zumindest was mich betraf.
    
    Mittwoch, 12. Januar 2011
    
    Heute bin ich mit Claudia in Kino gewesen. Wenn sie keinen Anzug anhat, könnte man meinen, sie sei eine normale Frau. Wenn ich darüber nachdenke, ist es bei mir nicht anders. Wir spielen ab und zu eine Rolle, nichts anderes. Hoffe ich zumindest. Ich kann allerdings nicht ausschließen, dass es mich verändern wird. Ich selber werde es wohl nicht merken. Dabei habe ich die Hoffnung, dass es nicht zu meinem Nachteil sein wird.
    
    Nach dem Kino sind wir noch etwas essen gegangen und danach habe ich sie, ganz Gentleman, nach Hause gebracht. Es war bereits spät und wir gaben uns noch einen Abschiedskuss, der zugegeben, länger ausfiel, als normal. Dann ging ich nach Hause. In der Schule sollte man lieber fit sein. Ach ja, Freitag soll ich bei Frau Schmidt erscheinen. Irgendwie habe ich das schon vermutet und habe mir daher nichts für das Wochenende vorgenommen.
    
    Ach ja, bevor ich es vergesse. Als wir im Kino Pause war und das obligatorische Eiskonfekt gegessen hatten, habe ich Claudia gefragt, ...
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