Schule der Gehorsamkeit
Datum: 01.07.2019,
Kategorien:
1 auf 1,
Autor: Kastor Aldebaran
... auszurichten. Doch das tat nicht nötig, denn sie kettete mich hastig an und brachte mich zum Stuhl. Sofort wurde ich an der Seite angeleint und sie verschwand.
Das war noch nicht vorgekommen. Trotzdem setzte ich mich makellos hin und hatte es durch das Kissen bequem. So harrte ich der Dinge, die kommen würden.
Zehn Minuten später kam sie zurück und sah aus wie immer. Nur trug sie diesmal selber ein Halsband, was ich vorher noch nicht an ihr gesehen hatte. Allerdings hatte es, nicht wie bei mir, einen goldenen Stern, sondern drei und keinen Metallring, außerdem hatte sie eine Maske in ihren Händen, die sie mir aufsetzte, als sie bei mir angekommen war. Sie störte kaum, denn ich konnte trotzdem alles sehen.
Irgendetwas besonders ging vor, etwas was noch nicht da gewesen war. Und ich war gespannt darauf, was es war. Außerdem wurde mir klar, dass es mit den Abzeichen auf den Halsbändern etwas auf sich hatte, es waren nicht nur irgendwelche Applikationen.
Dann setzte Frau Schmidt sich auf ihren Thron und saß stocksteif wie immer darauf. Etwa zwei Minuten später ging die Tür vom Flur auf und ein Mann trat ein, der eine Frau an seiner Seite führte, zumindest konnte man es gut erkennen, denn die Körperform verriet es sofort. Ihr Gesicht war wie meines, von einer Maske verdeckt.
Er kam gemessenen Schrittes auf Frau Schmidt zu und ich konnte sehen, dass auch er ein Halsband trug. So breit wie meines und mit zwei goldenen Sternen. Die Frau an seiner Seite setze sich hin, ...
... wie ich es gelernt hatte und ich sah sie interessiert an. Ganz automatisch hatte ich meinen Körper angespannt, um noch würdevoller zu wirken, denn ich wollte meine Frau nicht vor dem anderen bloß stellen. Dazu starrte ich gerade nach vorne, um den Eindruck zu erwecken, als wenn mich alles nichts anging. Vielleicht etwas arrogant aber meine Frau war etwas Höheres als er, davon ging ich jedenfalls aus, denn es lag auf der Hand, dass es Rangabzeichen waren. Womit ich einen Goldenen verdient hatte, war mir nicht klar. Weder Claudia noch einer der anderen, die ich gesehen hatte, trugen einen.
Bevor einer der beiden etwas sagte oder tat, betrachtete der Mann erst einmal mich. Da ich wusste, dass ich perfekt saß, ließ ich es über mich ergehen und empfand es als eine Prüfung, die ich schon bestanden hatte.
Obwohl es nur wenige Sekunden waren, die er mir widmete, kam es mir wesentlich länger vor. Erst dann sah er zu Frau Schmidt und begann sich mit ihr zu unterhalten. Und jetzt bedauerte ich es, in der Schule, vor langer Zeit, Französisch abgewählt zu haben. Ich hasse andere Sprachen, es ist nicht mein Ding.
Die beiden unterhielten sich in der Sprache. Zuerst relativ leise und ohne große Betonung in den Stimmen, dies änderte sich jedoch schnell. Die Stimme von Frau Schmidt wurde schneidender, und wenn ich das nicht schon gehört hätte, wär ich zusammengezuckt. Aus ihrem Mund klang Französisch jetzt nicht mehr melodisch und weich, sondern ich hörte zum ersten Mal, wie hart es ...