Der Spielzeugmacher Teil 03
Datum: 19.04.2018,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byWespe
Ein Jahr später:
Martin saß auf der hölzernen Bank vor seinem kleinen Bauernhaus, welches er dank der Ersparnisse aus seiner Zeit in der Stadt stolz sein Eigen nennen konnte, und hielt seine kleine Tochter liebevoll im Arm. Gedankenverloren schaute er hinunter ins Tal. Nach einem langen, harten Winter hielt nun endlich der Frühling Einzug und er genoss es, wie das Leben wieder in die Natur zurückkehrte.
Viel war passiert in den letzten Monaten, aber alles hatte sich zum Guten gewendet.
Johanna war tatsächlich bei ihm geblieben, war bereit gewesen, ihre kleine Hütte am Waldrand aufzugeben.
Weiter nach Süden waren die beiden gegangen um sowohl den Hexenjägern, als auch den städtischen Häschern zu entgehen und hatten hoch oben in den Bergen einen kleinen Bauernhof gefunden, welcher zum Verkauf gestanden hatte.
Keine Stadt mit ihrem Lärm und Getöse war in der Nähe und die kleinen Dörfer in der Gegend boten Martin genug Abnehmer für seine Schnitzereien.
Es war ihm ein leichtes, seine Löffel, Schüsseln und Tröge feil zu halten und zu verkaufen. Bald schon kannten und schätzten ihn die Bauern als einen ehrlichen Handwerker und kamen immer öfter zu ihm auf den Berg, um Reparaturen in Auftrag zu geben. Da war hier ein Stuhl zu richten, da ein gebrochenes Tischbein zu ersetzen, dort ein zersprungener Fensterladen zu reparieren.
Auch Johanna war glücklich. Vor einem Monat hatte sie einem kleinen Mädchen das Leben geschenkt, ein wunderschönes, zerbrechliches Ding, ...
... zart wie Porzellan.
Wenn sie sich nicht hingebungsvoll um dieses neue Leben kümmerte, war sie damit beschäftigt, aus den kräftigen Bergkräutern hilfreiche Salben und Aufgüsse herzustellen, welche ihr die Leute in der Umgegend gern abnahmen. Sie wusste Rat bei Knochenbrüchen, Erkältungen und anderen Krankheiten, holte die Kinder der Bäuerinnen auf die Welt, gab Ratschläge, was zu tun war, wenn das Vieh nicht fressen oder die Kühe keine Milch geben wollten - kurzum, die kleine Familie führte ein einfaches, aber gutes, erfülltes Leben.
Noch immer dachte Martin viel an seine verstorbene Frau, gerade in Momenten wie jetzt, wo er die kleine Sophie - so hatten sie das Kind genannt - in den Armen hielt. Sicher lastete die Trauer schwer auf seinem Herzen, aber Johanna tat gut daran, ihn mit ihrer Liebe, ihrem Verständnis und ihrer offenen, natürlichen Art, immer wieder zum Lachen zu bringen. Auch in den Nächten und während des langen Winters war Martin mit einer Frau gesegnet, die es verstand, ihn glücklich zu machen. Johanna war so anders, als all die Weiber, die er kannte. Sie lebte von einer selbst gewählten Freiheit im Geiste, die ihm immer wieder aufs Neue die Sprache verschlug.
War er im Herbst damit beschäftigt, das Heu für den Winter auf der Tenne zu lagern, so konnte es passieren, dass das Kräuterweib sich anschlich und ihn unvermittelt in den duftenden Haufen aus getrocknetem Gras schubste.
Ohne auf seinen erschrockenen Ruf zu achten, rollte sie sich lachend auf ...