1. Lavinia und die Herren der Elemente


    Datum: 02.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byxlillie

    König Parcival regierte jahrelang weise und gütig über sein großes Reich. Seine Untertanen liebten ihn und standen ihm stets zur Treue, das Land erblühte und war fruchtbar, so dass jeder genug Essen hatte und Arbeit fand. Fortuna hielt die Hand über das glückliche Reich und bewahrte es vor jeglichem Schaden.
    
    Doch eines Tages war Fortuna fort. Niemand wusste warum sie gegangen war oder wohin. Viele tapfere Recken machten sich auf die Suche nach ihr, kehrten allerdings alle erfolglos zurück. Die 4 Herren der Elemente suchten bald darauf das Land heim, stifteten Chaos und Verderben. Der Herr des Windes wehte die Bäume und Sträucher kahl, so dass kein Obst mehr wuchs, der Herr des Wassers überflutete die Felder und vernichtete die Ernte, der Herr der Erde tat große Krater und Spalten in der Erde auf so das sie nicht urbar war und der Herr des Feuers verbrannte die Häuser der Menschen und Ställe der Tiere. Das ganze Land litt Hunger und war ohne Obdach. König Parcival war sehr verzweifelt. Er wusste, es gab nur einen Menschen der die Herren der Elemente besänftigen konnte- seine einzige Tochter Lavinia. Schweren Herzens lies der König sein geliebtes Kind zu den Herren der Elemente ziehen um sein Volk vor dem Hungertod zu bewahren.
    
    Lavinia war schon tagelang unterwegs. Ihre kargen Vorräte, die ihr Vater ihr mitgeben konnte, waren verzehrt, und die Füße brannten ihr. Seufzend setzte sie sich auf einen Stein am Wegesrand. Wie sollte sie nur die vier Herren der Elemente ...
    ... finden? Noch nie hat jemand nach ihnen gesucht. Sie wollte ihre Familie und ihr Land retten, doch empfand das junge Mädchen diese Bürde als zu groß. Hoffnungslos begann sie zu weinen. Da erfasste sie ein Windhauch, trug sie vorsichtig durch die Luft, sanft und leicht flog sie durch die Luft wie ein Blatt, das von einem Baum fällt. Lavinia war erschrocken, aber der Wind war so sanft zu ihr, dass sie Vertrauen fasste und gespannt war, wo der Wind sie hintrug. Sie landete sanft vor einem großen Schloss, dessen Türen weit offen standen. Sanft schob der Windhauch sie in das Schloss hinein, bis in den Thronsaal, wo der Herr des Windes sie auf seinem Thron erwartete.
    
    Der Herr des Windes war ein großer Mann, stark und fest wie ein Orkan, und doch leicht und sanft wie eine kühle Abendbrise. Er war alt und doch jung, freundlich und grimmig, friedlich und grausam, alles zusammen und doch nicht eines davon. Lavinia neigte ehrfürchtig den Kopf vor ihm.
    
    „Lavinia, was ist dein Begehr?" Seine Stimme war wie sein Äußeres, angsteinflößend und doch Vertrauensvoll. Lavinias Stimme dagegen war nur ein Flüstern: „Bitte, Herr des Windes, unser Land leidet unter den Stürmen die Ihr schickt. Bitte, beendet das Ungemach. Mein Vater kann euch dafür mit Gold und Perlen belohnen." „Gold und Perlen brauch ich nicht. Dein Vater kann mir nichts bieten was ich gebrauchen könnte." Lavinias Mut sank, der lange Weg schien vergebens gewesen zu sein. „ Aber du, Lavinia, du kannst mir schenken was ich am Meisten ...
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