1. Immer mit dem Wind 02


    Datum: 04.07.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byAldebaran66

    ... Schluss erklärte uns Hassan nur noch, wer die kleine Gestalt an der Seite seines Vaters sei. Sie sei seine dritte Frau in die sein Vater sehr große Erwartungen setzte noch mehr Erben zu gekommen.
    
    Da fiel es mir wie Schuppen vor die Augen. Erst jetzt erkannte ich sie, denn ich hatte sie nur in Dunkeln und ohne Gesichtsschleier gesehen.
    
    Doch ich konnte sie nicht weiter anschauen, denn wir verließen schon den Raum und verließen das Haus und saßen wenig später in der Kutsche. Beide Kutschen fuhren an und ich war auf einmal froh etwas Abstand zwischen mich und dem Anwesen zu bringen.
    
    Die andere Kutsche fuhr uns hinterher und als wir an der Anlegestelle unseres Schiffes ankamen, hielt sie hinter uns. Aus dem Wagen stiegen vier große, starke Männer. Zwei von ihnen trugen zwischen sich eine kleine, aber schwer aussehende Kiste, die anderen beiden sahen sich immer wieder nach allen Seiten um. Sie gingen an uns vorbei und vorsichtig über die Gangway. Kaum an Deck geleitete sie unser Kapitän selber unter Deck. Dann waren sie verschwunden und kamen etwa zwanzig Minuten später wieder raus, gefolgt vom Alten. Er schüttelte dem einen die Hände und verabschiedete sich dann von ihm. Sofort verließen sie wieder das Schiff und der Alte gab sofort den Befehl zum ablegen.
    
    Die Auflösung des Rätsels kam wenig später. Wie es sich herausstellte hatte der Kapitän zuerst keine neue Fracht bekommen und danach gesucht. Wenig später sei dann ein Mann an Bord gekommen und hatte unser ...
    ... fernbleiben erklärt. Gleichzeitig verhandelten sie über eine neue Fracht die unser Kapitän dankend annahm. Was es genau war wussten wir nicht, aber anscheinend war die Kiste das einzige Transportgut, denn sonst war unser Laderaum leer außer diverse Vorräte, die aber für die Mannschaft bestimmt waren.
    
    Erst später machten Richard und ich unsere Päckchen auf. Wir beide schauten uns verdutzt an. In den beiden Päckchen war jeweils das gleiche. Ein wunderschöner, aus Silber getriebener Krummdolch der über und über mit bunten Steinen verziert war und insgeheim war uns klar, dass es kein Glas war was uns da entgegen funkelte. Eine wirklich fürstliche Belohnung. Doch wohin damit? Wir konnten sie nicht verstecken und in unseren Seesäcken waren sie auch nicht gut aufgehoben. Wir mussten wohl oder übel einen anderen Weg gehen. Wir klopften beim Alten an die Tür und er ließ uns eintreten. Dann baten wir ihn die beiden Dolche in Verwahrung zu nehmen, da wir uns dachten, dass sie hier noch am sichersten waren. Diesmal sah ich den Alten das erste Mal lächeln und nahm sie an sich. Dann bedankte er sich noch bei uns für die Ladung, die er nur durch uns bekommen hatte. Dazu wurde die Passage auch noch fast doppelt so hoch bezahlt wie sonst. Also musste das was in der Kiste war sehr wichtig sein, aber davon ließ er nichts verlauten. Das blieb zumindest noch sein Geheimnis und vielleicht war es auch besser so, wenn es keiner wusste.
    
    Langsam segelten wir aus dem Hafen und nahmen schon bald Kurs ...
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