Die Chefin hat Probleme
Datum: 04.07.2019,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byspkfantasy
... zu kaufen, wäre für ihn unerschwinglich gewesen, da sein Vater drauf bestanden hatte, dass er mit dem Nahverkehr zur Schule fuhr und genauso zur Uni. Alles andere wurde per Chauffeur erledigt. In Deutschland gab es keinen Haushalt mit Chauffeur für ihn, so bekam er eine Summe für einen PKW von seinem Vater gestellt.
In den ersten drei Wochen in Deutschland hatte sich Lucas wie ein König gefühlt. Einen schnellen BMW kaufen zu können und diesen auf den Autobahnen Deutschlands voll ausfahren zu können, war ein echter Traum. Nach dem Studiensemester in den USA war es auch eine willkommene Erfahrung, dass er in deutschen Bars und Restaurants ohne Probleme Alkohol bestellen konnte. Es gab keine Ablehnung, weil er unter 21 war.
Es gab allerdings auch keine Wohnung mit einer ‚Empregada', die für ihn kochte und alle Arbeiten in der Wohnung erledigte. In Florida besaß sein Vater so eine Wohnung -- hier nicht. Und die Putzfrau, die war ausgesprochen gewöhnungsbedürftig. So eine renitente Hausangestellte hatte er in Brasilien noch nie erlebt und auch in Florida nicht. Was bildete diese Putze sich eigentlich ein?
In der deutschen Niederlassung der Firma seines Vaters hatte er in den ersten drei Wochen auch nichts auszustehen. Er bekam eine gründliche Einführung und wurde mit einem Laptop sowie der entsprechenden Schulung in den Systemen ausgestattet.
In der vierten Woche hingegen begann das Ungemach. Er war der Abteilung Südamerika zugeordnet worden und hatte dann am Dienstag ...
... die Aufgabe bekommen, eine Statistik zu erstellen. Er nahm das nicht so sonderlich ernst. Am Mittwoch glaubte er seinen Ohren nicht zu trauen. Die Abteilungsleiterin ermahnte ihn, dass er spätestens am Freitag eine vernünftige Statistik abliefern sollte. Er war wütend. Ausgerechnet eine Frau ermahnte ihn vor der ganzen Abteilung und setzte ihm sogar eine Frist. Am Donnerstag merkte er, dass seine Mathekenntnisse für die korrekte Erstellung der Statistik nicht ausreichten. Er bat den Stellvertreter der Abteilungsleiterin um die Vollendung seiner Berechnungen und legte dann die Arbeit am Freitagmorgen vor. Sie zog die Augenbrauen hoch:
„So, Sie haben sich von Herrn Geist helfen lassen? Ich hatte ihnen eigentlich die Arbeit aufgetragen. Herr Geist hat andere Dinge zu tun, als für einen Praktikanten die Arbeit zu erledigen."
Er war für einen Moment sprachlos. Verdammt noch mal, sein Vater war der Chef des Unternehmens -- da konnte er sich doch von einem niedrigen Angestellten so viel helfen lassen wie er nur wollte. Genau das wollte er zunächst sagen, aber er bremste sich noch im letzten Moment:
„Geehrte Frau Schwarz, Herr Geist hat mir nützliche Dinge im Rahmen der Einführung beigebracht. Ich wusste nicht, dass mir keine Hilfe zusteht. Mein Vater hat mir gesagt, dass ich so viel wie möglich von den Leuten im Unternehmen lernen soll."
Er war zufrieden, dass er ihr noch mal unter die Nase reiben konnte, dass sein Vater er schließlich Miteigentümer des Unternehmens war. ...