1. Nachbarin 01


    Datum: 12.07.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byjanklein98

    Zur Erklärung gleich vorweg: es handelt sich hier um eine fiktive Geschichte. Mehr nicht. Selbstverständlich will ich nicht Gewalt oder Straftaten verharmlosen. Es ist einfach nur eine Geschichte.
    
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    Das musste der idiotische Nachbar sein.
    
    Sie pustete auf ihre frisch lackierten Nägel, erhob sich widerwillig vom Küchentisch und bewegte sich an die Eingangstür. Schon klingelte der Vollidiot zum zweiten Mal. Als ob sie nichts anderes zu tun hätte als für ihren dämlichen Nachbarn Pakete anzunehmen. Ihre Nägel mussten jetzt trocknen, sie war zum Abendessen eingeladen. Von diesem Typen, dessen Name sie sich nicht merken konnte und der einen Porsche fuhr. Reicher Erbe, genau ihr Ding, den würde sie klar machen. Ihre weiblichen Reize spielen lassen, das funktionierte immer. Hatte auch bei ihrem Ex geklappt, nur dass sich der nach ein paar Monaten als besitzergreifender Jammerlappen heraus gestellt hatte. Ständig hatte er ihr ihre Zeit gestohlen, wollte Sex und Händchen halten, und lauter abartige Sachen beim Sex.
    
    Wenn schon ein Typ das Glück hatte sie zu bekommen, dann musste der gefälligst auch froh sein dass sie ihn überhaupt ran ließ. Aber niemand hatte sich mit dem Gesicht ihrem Unterleib zu nähern und sie würde auch gewiss nicht den Schwanz von einem Typen in den Mund nehmen. Igitt. Naja, vielleicht am Anfang. In der Aufbauphase. Und nur bei einem Typen bei dem es sich echt lohnt. Zum Beispiel Mister Porsche.
    
    Aber mit Sicherheit hatte sie keinen Bock mehr auf ...
    ... einen Typen wie ihren Ex, einer mit dem sie in zweitklassige Restaurants und in den Zoo musste. In den Zoo! Das muss man sich erst einmal vorstellen. Stinkende Affen. Sie pustete auf ihre Nägel angewidert bei dem Gedanken an diese primitiven Paviane, wedelte mit der Hand. Der Idiot klingelte zum dritten Mal.
    
    "Ja ist ja gut!" blaffte sie gegen die verschlossene Wohnungstür und drückte mit dem Ellenbogen die Klinke herunter.
    
    Nichts. Niemand vor der Tür. Sie streckte ihren Kopf in den Flur. Kein Mensch zu sehen. Wenn sie den Scheissnachbar in die Finger bekam, den würde sie sofort in die Eier treten. Ätzender Typ. Und was bestellt der auch ständig im Internet. Nüchtern betrachtet sah er wahrscheinlich gut aus. Zumindest hatte er regelmäßig irgendwelche armseligen Tussen die ihn besuchten und die er dann auch ins Bett schleppte. Aber finanziell war er sicher ein armer Schlucker. Nichts für sie.
    
    Sie schloss die Tür, da klingelte es schon wieder. Unten. Wieso steht der Idiot vor seiner eigenen Haustür und klingelt von dort aus? Für wen hält sich diese armselige Wurst eigentlich? Sie drückte auf die Sprechanlage und keifte in das Mikrofon "hol' dein Scheisspaket gefälligst hier oben ab!!!"
    
    "Entschuldigung? Hier Paketliefe'ung" antwortete eine unbekannte Stimme in brüchigem deutsch.
    
    Sie rollte mit den Augen. Noch ein Paket. Sie seufzte angewiedert. Egal. Dann schuldete der Kacknachbar ihr wenigstens etwas. Vielleicht könnte er sich ja irgendwann mal nützlich machen und ...
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