1. Heute Nicht


    Datum: 13.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byGhostSong

    ... langen, quälenden Stromschlag. Ein brennender Schmerz schoss durch ihren Körper, sie krümmte sich vor Schmerzen, schrie auf und ihre Sicht verschwamm. Immer und immer wieder jagte der Haifisch ihr Stromschläge durch den Körper und sie hörte nur noch sein dumpfes, höhnisches Lachen, bis sie das Bewusstsein verlor.
    
    *
    
    Es mochte der neunte Tag sein, als die Ödländerin wieder in ihrer Zelle zu sich kam. Sie befand sich in der gleichen Situation wie zuvor, lag nackt in Ketten, mit einem geschundenen und mit Hämatomen übersäaten Körper. Ihre Seite schmerzte, was sie einen oder mehrere Rippenbrüche vermuten ließ und sie hatte den metallischen Geschmack von Blut im Mund. Sie konnte sich an nichts mehr erinnern, doch so, wie sie sich fühlte und der penetrante Gestank von getrocknetem Sperma, welches überall an ihr klebte, musste man sich an ihr vergangen haben, als sie ohnmächtig war.
    
    Das schreckliche Gefühl der Ungewissheit paarte sich nun mit dem Ärger über sich selbst. Es war zu einfach gewesen, zu offentsichtlich. Sie hatte gesehen, dass der Haifisch intelligenter war, als es schien, sie wusste es, als er sie beim ersten Mal in ihrer Zelle aufsuchte und doch fiel sie auf seine Falle hinein. Vielleicht hatte er ihr den ganzen Abend hindurch seine Trunkenheit nur vorgespielt, vielleicht war es nur ein Test, um ihre Loyalität zu prüfen, vielleicht auch einfach nur eines seiner sadistischen Spiele.
    
    Ihre Lage hatte sich ungemein verschlechtert, das war eine Tatsache. In ...
    ... der erdrückenden Einsamkeit ihrer Zelle, alleine mit ihrer Angst und Verzweiflung, unterdrückte die Ödländerin nur mit Mühe den Drang, zu weinen, aufzugeben, genau das zutun, was der Haifisch wünschte, was er sich wahrscheinlich selbst jetzt noch von ganzem Herzen herbeisehnte: Ihre Unterwerfung. Sie biss die Zähne zusammen, atmete tief ein und aus und dachte an den Schwur, den sie sich selbst gegeben hatte, nämlich sich nicht brechen zu lassen. Niemals.
    
    Ihr finsterer und entschlossener Blick bohrte sie wie ein Dolch in Melissa, als diese ihre Zelle betrat. Unsicher blickte sie in die kühlen Augen der Gefangenen, die Augen eines ungebrochenen Geistes, den sie weder begreifen noch je erreichen konnte. Doch schnell hatte sich die Sklavin wieder gefasst und sagte ungewöhnlich hämisch: "Du dummes Ding hättest dich nicht mit Geralt anlegen sollen." Ihr Grinsen schwand, als sie feststellen musste, dass die Ödländerin keinen Wert auf eine Konversation mit der Sklavin legte. Diese jedoch sprach weiter, wen sie auch ihres Häme beraubt worden war: "Falls du dich nicht erinnerst: Die ganze Gang hatte dich. Geralt", sie verfiel in einen schwärmerischen Ton, "gab dich für die Männer frei. Er sah zu und... ließ sich dabei von mir bedienen."
    
    Ein niederträchtiger Hass funkelte aus Melissas Augen. Es war der Hass einer gequälten und unterdrückten Kreatur, die unfähig war, ihre eigenen Ketten zu sprengen, die niemals frei sein könnte. Sie wünschte sich in ihrem Triumph, ihre von ihr so ...
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