1. Heute Nicht


    Datum: 13.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byGhostSong

    ... dass mir Geralt vertraut, zumindest soweit man einer Sklavin vertrauen kann."
    
    Sie lächelte vielsagend und klebte ihrer Patientin ein Pflaster auf die Wunde. "Zwischen deinen Beinen ist...?" - "Es ist alles in Ordnung. Es war für mich nicht das erste Mal..." Melissa lächelte traurig. "Für die wenigsten von uns. Gerade das Ödland ist ein gefährlicher Platz für uns Frauen." Als sich die junge Frau wegdrehte, wurde sie von der Ödländerin genaustens gemustert. Sie sah nicht aus wie eine typische Lustsklavin. Zwar war sie schön, mit einem hübschen, zierlichen Gesicht, schönen Lippen und einer zierlichen, doch weiblichen Figur mit kleinen Brüsten und schön geschwungenen Hüften, die in langen Beinen endeten, doch war ihre Haltung zu naiv, zu optimistisch, als das sie wie eine Sklavin erschien, sie wirkte beinahe schon mädchenhaft.
    
    "Was hast du für ihn getan, um dir sein Vertrauen zu erwerben?", fragte die Ödländerin und Melissa, als hätte sie auf diese Frage gewartet, setzte sich lächelnd neben sie auf das Bett. "Ich habe ihm im Bett Freude bereitet und ihm gezeigt, wie sehr ich ihn genieße." Das Funkeln in ihren Augen, dieses durchtriebene, wolllüstige Glitzern in ihren so unschuldig wirkenden Rehaugen verriet sogleich die Seite, die man ihr auf den ersten Blick so schwer anmerken mochte. "Am Anfang war es für mich auch nicht leicht", fuhr sie ohne Umschweife fort. "Er nahm mich mit solcher Brutalität, dass ich Tagelang nicht laufen konnte. Ich wehrte mich und versuchte gegen ...
    ... ihn zu kämpfen, doch er bekam doch immer, was er wollte. Also", sie begann zu strahlen, "lernte ich, es zu genießen."
    
    Die Ödländerin bemühte sich, nicht vor Abscheu das Gesicht zu verziehen. "Ich lernte, mich auf seine Besuche zu freuen. Vergessen war der Schmerz und vergessen war die Pein. Ich habe mich einfach mit meinem Schicksal abgefunden. Er liebt genau das an mir. Die Hingabe." Sie zwinkert der Blonden zu. "Das verrate ich aber nur dir, ja? Ist mein Geheimnis." Unmerklich nickte die Ödländerin. Diese Frau hatte sich selbst versklavt, ein Halsband war für sie nicht mehr nötig. Geralt, der Haifisch, hatte Melissa gebrochen, sie in seinen Schosshund verwandelt. Ein Schicksal, so abscheulich wie bemitleidenswert und schlimmer als der Tod. Am Schlimmsten war jedoch die Tatsache, dass sie das selbst nicht merkte. Melissa schien von den Gedanken der Gefangenen nichts zu bemerken, denn sie stand auf und reichte ihr ein Bündel mit Klamotten. "Hier. Geralt will, dass du hübsch bist, wenn er dich später besuchen kommt. Er hat mir ein paar schöne Kleider für dich mitgeben und Seife." Wortlos nahm sie ihr das Paket ab. "Hör mal, mach es dir nicht so schwer. Geralt ist eigentlich garkein so übler Kerl, man muss nur mit ihm umgehen können." Die Ödländerin wendete den Blick ab, sie konnte dieser Frau nicht in die Augen sehen, einer Sklavin, die gerne eine Sklavin war. "Nun, ich muss dann mal wieder. Hat mich gefreut dich kennenzulernen, ....?" Sie erwartete jetzt einen Namen, doch ...
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