1. Die Burg


    Datum: 20.04.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... gewesen sein. Also schlich ich wieder zur Tür des Saals und sah vorsichtig hindurch. Hier konnte ich aber niemanden sehen.
    
    Wenig später stand ich vor der Tür des Haupthauses und ging nach draußen.
    
    Was ich nicht gesehen hatte, war die Gräfin. Sie stand oben am Ende der Treppe und beobachtete mich dabei, wie ich aus dem Haus schlich. Ein feines Lächeln umspielte ihren Mundwinkel.
    
    Dieses Mal ging ich zu dem zweiten Nebengebäude, welches ich als baufällig eingestuft hatte. Ich wollte es mir genauer ansehen und nahm es in Augenschein. Für die Tür brauchte ich keinen Schlüssel, den sie war nicht verschlossen. Vorsichtig trat ich ein und schreckte zusammen, als sich über mir im offenen Dachstuhl ein paar Tauben gestört fühlten und aufflogen.
    
    Der untere Teil des Mauerwerks sah noch recht stabil aus, aber schon zwei Meter darüber, fing es an marode zu werden. Die Steine waren nicht mit der gleichen Sorgfalt bearbeitet und aneinandergefügt worden, wie im Mauerwerk der übrigen Burg. Außerdem erschien es mir neuer zu sein, als alles andere. Woran man wieder einmal erkennen konnte, dass nicht alles Alte schlechter sein musste als Neues. Hier war ein leuchtendes Beispiel dafür.
    
    Auch der Dachstuhl war nicht gerade vertrauenserweckend. Ob schon Balken morsch waren, konnte ich von hier unten nicht sagen. Allerdings hatte ich nur wenig Ahnung davon. Das war der Aufgabenbereich eines Zimmermanns oder Dachdeckers, nicht meiner.
    
    Ich ging einmal durch das Gebäude und passte ...
    ... dabei darauf auf, wohin ich trat. Zu viel Taubenkot hatte ich angesammelt und vereinzelnd waren Schindeln herunter gefallen, die auf dem Boden zerschellten. Überall lagen also kleine Gesteinsbrocken herum auf denen man sich schnell den Fuß verknacksen konnte.
    
    Nachdem ich mir alles genau angeschaut hatte, kam ich zu dem Ergebnis, dass dieses Gebäude fast vollständig abgetragen werden müsste, um es dann wieder so aufzubauen, wie es einmal gewesen war. Eine Arbeit, die länger dauern würde und von mir alleine nicht geschafft werden konnte. Das Dach war das Hindernis für mich.
    
    Der Tag war inzwischen schon weit vorangeschritten. Also wollte ich nicht mehr mit etwas Großem anfangen. Also begab ich mich in meine provisorische Werkstatt und bereitete einiges vor. Ich sortierte das Lager, sah mir die verschiedenen Materialien genauer an um sie den jeweiligen Zwecken zuordnen zu können, sobald ich sie brauchte. Währenddessen machte ich mir noch ein paar Notizen, was ich noch benötigte. Diese würde ich Conlin geben.
    
    Zum Schluss begutachtete ich noch den Raum, der für meine Unterkunft bereitstand, wenn ich es wollte. Ein relativ großer Raum, allerdings ohne Einrichtung. Nur ein relativ moderner Holzofen war eingebaut worden, denn eine Zentralheizung war nicht verbaut worden. Wahrscheinlich auch viel zu teuer für den alten Bau und um ehrlich zu sein, auch nicht passend.
    
    Ich hatte mal in einem Haus so etwas gesehen, welches aus dem 18. Jahrhundert war. Es hatte fürchterlich ...
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