1. Die Burg


    Datum: 20.04.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... ausgesehen, wie man die hässlichen Radiatoren an die Wände geklatscht hatte. Hier wären wirklich ein paar andere Möglichkeiten in Betracht gekommen. Fußbodenheizung zum Beispiel. Aber auch nur, weil das Haus wirklich bewohnt war. Wäre das nicht gegeben, dann bitte gar keine Heizung. Eben so, wie es ursprünglich auch gewesen ist. Kachelofen oder Herdfeuer. Mehr gab es damals auch nicht.
    
    Mit diesen Gedanken im Kopf überlege ich mir, wie ich den Raum möglichst gemütlich ausstatten müsste, um hier ein halbwegs gutes Leben zu haben. Immerhin war ich mir sicher, dass ich noch monatelang an diesem Ort Arbeit finden würde.
    
    Später ging ich dann noch zu Conlin rüber, den ich wieder über ein Buch gebeugt vorfand. Ich gab ihm meine Liste von noch benötigten Gegenständen und sagte ihm, dass ich mir am nächsten Tag einen freien Tag nehmen würde. Ich wollte die Umgebung ein wenig erkunden.
    
    Conlin nahm die Liste entgegen, überflog sie kurz, nickte mit dem Kopf und versenkte sich wieder in sein Buch. So konnte man es auch machen. Wozu auch sprechen.
    
    So verließ ich die Burg in Richtung Herberge und freute mich schon auf das sicher wieder gute Essen.
    
    Im Gasthaus angekommen, kam mir sogleich ein vertrauter Geruch entgegen. Über dem Feuer hing ein großer Kupferkessel und mir lief schon das Wasser im Munde zusammen.
    
    Es gab einen Eintopf. Eigentlich nichts Besonderes und es wird kaum jemand verstehen, wenn ich sage, dass ich so etwas mancher Delikatesse vorziehe. Hier war es ...
    ... ein dicker, sämiger Linseneintopf, in dem der Löffel fast stecken blieb. Frisches Suppengemüse war verwendet worden und die Möhre darin noch mit leichtem Biss. Darin verarbeitet Rindfleischwürfel, die so zart und faserig waren, dass man sie mit der Zunge am Gaumen zerdrücken konnte und kleine Knochenmarkklößchen. Alles fein abgeschmeckt mit einem geschmackvollen Essig. Dazu wurden gebutterter Toast und ein dunkles Bier gereicht.
    
    Was wollte man mehr. Ein ehrliches, gutbürgerliches Essen ohne Schnörkel. Genauso wie ich es ab und zu liebte.
    
    Ansonsten gab es an diesem Abend nichts Besonderes. Selbst in der Nacht passierte zu meiner Verwunderung ebenfalls nichts. Ich schlief durch wie ein Murmeltier und erwachte am nächsten Morgen frisch und ausgeruht.
    
    Ich hatte mir vorgenommen, einmal die Ruine der anderen Burg zu besichtigen. Sie war nicht weit weg und ich würde sie sicher innerhalb einer Stunde oder etwas mehr erreichen. Es interessierte mich einfach mal, wie diese wahrscheinlich einmal aufgebaut war, um sie mit der, der Frau Gräfin zu vergleichen. Wenn ich auch kein Experte auf dem Gebiet war, so konnte ich sie wenigstens in ihrer Bauart unterscheiden.
    
    Ich frühstückte nicht, denn mit vollem Magen zu wandern, war nicht gut. Aber ich ließ mir von dem Wirt ein wenig was einpacken, damit ich unterwegs etwas zu mir nehmen konnte. Er ließ es fertigmachen und ich bekam es in einem Tuch eingeschlagen überreicht. Ein Stecken hindurch gesteckt und schon konnte ich es wie ein ...
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