1. Die Burg


    Datum: 20.04.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... Ruine herum standen.
    
    Von den eigentlichen Wohngebäuden war ebenfalls nicht mehr viel übrig geblieben. Nur hier und da standen noch halbhohe Mauern und zeugten davon, wie es hier einmal ausgesehen haben musste.
    
    Wenn ich meine Augen zumachte, konnte ich es recht deutlich vor mir sehen und ich war fast darüber erschreckt, wie es sich mir zeigte. Es war nicht nur ein verwaschenes Bild, wie ich sie so oft sah, sondern es zeigten sich Einzelheiten, die ich sonst niemals gesehen hätte. Sogar Farben konnte ich erkennen, die sich zu Bildern zusammensetzten, die auf mich eine verschreckende aber zugleich auch faszinierende Wirkung hatten.
    
    In der Mitte des zentralen Platzes der Burg stand eine schwarze, große Figur, die ich in meinen Gedanken umrunden musste. Schon von hinten hatte ich erkennen können, dass es eine Figur war, wie ich sie schon ähnlich gesehen hatte, nur um einiges größer. Als ich sie dann von vorne sah, bestätigte sich dies. Es zeigte einen Dämon oder Teufel wie die Brunnenfigur, die ich schon kannte. Nur war diese schrecklicher anzusehen. Die verzerrte Fratze der Figur war größten Teils schwarz nur in im weit geöffneten Mund fuhr eine blutrote Zunge hervor. Sie streckt sich überlang heraus, wobei sie über die nadelspitzen Zähne schrammte, die sowohl aus Unter- als auch Oberkiefer wuchsen.
    
    Ebenso die Augen. Blutrote Augen starrten einen hypnotisierend an, während darüber aus der wulstigen Stirn zwei gedrehte Hörner wuchsen.
    
    Im Gegensatz zu Brunnenfigur ...
    ... versteckte diese Figur aber sein Geschlecht nicht, sonder hielt das übergroße, steife Glied mit beiden Händen umschlossen und präsentierte die gewaltige Eichel, an deren Spitze sich eine feuerrote Flüssigkeit sammelte.
    
    Erschrocken öffnete ich meine Augen und konnte nicht verstehen, warum ich so etwas sah. Doch als ich auf den Boden sah, konnte ich in der Mitte des Platzes zwei dunkle Vertiefungen sehen, in der einmal die Hufe der Figur festgemacht worden sein könnten. Sie waren etwa einen Meter tief und hätten gut als Verankerung gedient.
    
    Was mich dabei allerdings sehr erstaunte war, dass es mir alles nicht fremd vorkam, sondern sonderbarere Weise vertraut. Es stieß mich nicht in den Maßen ab, wie es eigentlich sollte. Vielleicht auch nur deswegen, weil ich im Hier und jetzt lebte und solche Bilder einen nicht mehr erschrecken konnten. Vor einigen Hundert Jahren hätte das ganz anders ausgesehen.
    
    Inzwischen hatte ich etwas Hunger bekommen. Suchte mir eine Mauer aus, die in einem Stück umgestürzt war und somit eine gerade Fläche ergab. Hier öffnete ich das Tuch, was mein Essen beinhaltete.
    
    Der Wirt übertraf sich wieder einmal mit der Auswahl. Fünf verschiedene Sorten Hartkäse kamen zum Vorscheinen, dazu zwei unterschiedliche gut abgehangene Würste, die so hart waren, dass man damit jemanden erschlagen hätte, können. Dazu kam ein halber Laib grauem, frisch riechendem Brot zum Vorscheinen sowie eine Halbliterflasche mit einer dunklen Flüssigkeit. Diese stellte sich als ...
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