Die Jagdinsel
Datum: 18.07.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byPeter_Carsten
... Schuppenpanzerung aufwies, nur am Bauch war eine gelbliche, schleimig wirkende Haut zu erkennen. Die Art und Weise wie die Echse sich benahm und die Laute, die sie von sich gab, ließen unschwer erkennen, dass sie nur einen primitiven Verstand besaß und hauptsächlich seinen Instinkten folgte. Es lief scheinbar ziellos umher. Zwischen den Oberschenkeln schien etwas zu baumeln. Dann sah sie genauer hin und ohne es zu wollen, entfuhr ihr ein kleiner spitzer Schrei. Das Wesen besaß einen riesigen Phallus, in etwa so lang wie Alicias Unterarm und nur wenig dünner als ihr Handgelenk. Alicia drohte das Herz aus der Brust zu springen, ihr Schrei war fast lautlos gewesen, trotzdem schien die Echse ihn bemerkt zu haben. Sie hob den Kopf in den Nacken und sog die Luft hörbar durch widerliche kleine Nasenlöcher ein. Das wiederholte die Echse noch einmal. Sie sah sich noch einmal auf der Lichtung um - und verschwand schließlich im grünen Dickicht. Hephion hatte sich die ganze Zeit über nicht bewegt. Als er sich jetzt sicher war, dass die Kreatur sie nicht mehr hören konnte, atmete er erleichtert auf. "Das war knapp. Hätte der Kroton uns erwischt, wäre es uns übel...", dann bemerkte er seinen Fehler. Alicia funkelte ihn wütend an. "Du hast mich belogen! Du hast gesagt du wüsstest genauso wenig wie ich, warum wir hier ausgesetzt wurden. Aber du weißt, was das für eine fürchterliche Kreatur war und... und dein Verhalten im Wald... du weißt genau, was hier gefährlich ist und was nicht, habe ...
... ich recht?" Fassungslos und zornig schrie sie ihn an.
"Bitte! Nicht so laut, du wirst uns beide umbringen!", versuchte Hephion hektisch seine Begleiterin zu beruhigen. "Ich werde es dir erklären, aber bitte, bitte hör auf so laut zu schreien, wir haben keine Waffe um uns gegen die Echse zur Wehr zu setzen!" Alicia sah ihn mit trotzigem Blick an. "Dann sag mir, was du weißt! Und zwar alles!"
Hephion holte tief Luft. "Ich habe dir doch gesagt, ich bin ein Versuchsexemplar aus den Forschungslaboratorien. Das war die Wahrheit! Ich bin ein genetisch gezüchteter Mensch, dem ein unbändiger Freiheitsdrang einprogrammiert wurde. Die Sarotauren wollten durch mich neue Erkenntnisse über meinen genetisch verankerten Freiheitsdrang gewinnen. Obwohl im Labor hohe Sicherheitsvorkehrungen herrschen, habe ich schon mehrere Fluchtversuche unternommen und immer wieder bin ich gescheitert, wie sie es erwartet hatten. Doch beim letzten Mal habe ich es fast geschafft. Ich war bis zur Shuttlestation des Laborkomplexes vorgedrungen und nur im allerletzten Moment konnten diese verdammten Sarotauren meinen Start noch verhindern. Ich habe damit gerechnet, dass sie mir nun die tödliche Giftspritze geben, weil ich zunehmend zum Risikofaktor für das zuständige Labor geworden bin. Doch anstelle des schnellen Gifttodes wollen sie zu ihrer eigenen Unterhaltung sehen, wie ich meinen Verstand und meine Selbstachtung verliere und letztendlich einen qualvollen Tod erleide." Hephion senkte niedergeschlagen ...