Manchmal träume ich... 05
Datum: 28.07.2019,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byLaura86
... mir wieder zuwandte. Mein Herz raste -- wusste ich doch nicht, wie mein Vater reagieren würde. Sekunden vergingen, ich denen ich überlegte, was jetzt zu sagen war...
Und als seine Hand sich aus mir hinaus bewegte, glaubte ich so stark, dass jetzt alles ein Ende hätte, dass ich mich aufatmend entspannte und beinahe zu Tode erschrak, als er erneut zustieß, sein Daumengelenk fast explosionsartig nach oben in mich schoss und sein vorheriges Tempo wieder aufnahm. Ich...
Ich wusste nicht, was ich...
...was hier...
Warum das hier...
„Das war peinlich, Simone!" schnaufte er nach den ersten Stößen und ich verschluckte mich, während ich hustete und um Atem rang. Beinahe hätte ich laut gelacht.
Simone war meine Mutter! Er hielt mich tatsächlich für meine Mutter! Hatte mich in dem Licht gar nicht gesehen! Und vor allem: schlafwandelte nicht, sondern glaubte lediglich, dass ich Simone wäre...
Als meine Füße den Halt auf der Couch verloren und in der Luft zuckten, als mein Körper nach oben gepresst und gleichzeitig an die Wand gedrückt wurde, als meine Hände den Unterarm meines Vaters krampfhaft umschlossen und mein Körper nur noch von der Faust in mir aufrecht gehalten wurde, der Arm in mir mir Luft und Zeit und Raum nahm, als ich den Mund öffnete und alle Schreie aus mir hinausließ, die kommen wollten, glaubte ich kurz, ich würde tatsächlich doch noch träumen. Weil all das hier schlimmer war, als es in der Realität tatsächlich passieren würde, nicht war? Ich ...
... meine, welcher reale Geschichtenerzähler käme schon auf die Idee, einen liebenden Vater betrunken glauben zu lassen, seine Tochter wäre seine Frau? Welcher reale Geschichtenerzähler käme auf die Idee, einen liebenden Vater seine Tochter auf das härteste fisten zu lassen?
Und dann, glaube ich, fiel ich in Ohnmacht. Ich bin mir nicht sicher. Ich hörte mich lediglich schreien und dumpf stöhnen und plötzlich befand sich keine Wand mehr in meinem Rücken. Die Stöße hörten auf. Der Arm bildete eine harte Faust und zog sich quälend langsam aus mir hinaus, während meine Füße wieder Halt auf der Couch fanden, meine Knie jedoch zu weich und zittrig waren, um mein Gewicht selbst zu halten. Bevor ich einfach umfallen konnte, wurde ich wurde vom Sofa gehoben und durch das Wohnzimmer getragen. Ich könnte erneut das Bewusstsein verloren haben -- so genau war ich mir da nicht sicher -- als sich plötzlich der Geruch des Zimmers veränderte und ich das Schlafzimmer meiner Eltern erriet. Auch hier war es stockdunkel. Auch hier, rumorte es in mir, würde er seine Tochter nicht von seiner Frau unterscheiden können. Mein Körper fühlte sich erschöpft und ungerecht behandelt, sehnte sich nach einem Bett. Nach Schlaf. Nach Ruhe. Hoffte immer noch, dass das hier alles nur ein Traum war.
Dann wurde ich wieder auf die Füße gestellt, wo ich zumindest kurz mein Gleichgewicht fand, ehe mein Vater einen Schritt zurückging und mein Gehirn anhand der Geräusche die Vorstellung davon kreierte, wie er sich ...