Nathalie - Teil 2 - Die Eröffnung
Datum: 17.08.2019,
Kategorien:
An– und Ausgezogen,
Autor: nudin
... Leider auch das nicht. Und auch wenn niemals irgendjemand davon erfahren würde, selbst dann, sie selbst würde es immer in sich herumtragen, als schmerzende Erinnerung, als moralische Wunde. Oh, Max, könntest Du mir das je verzeihen?!
Auf den fragenden Blick von Louise ging sie nicht ein, als sie völlig verheult vor deren Haustür stand, sie sei sehr in Eile, sagte sie, es sei was mit Max, ein Streit, aber alles okay, sie versprach später anzurufen, beherrschte sich soweit es ging, überreichte den geborgten Blazer und die Autoschlüssel, sprach kurz das weitere Vorgehen ab: Kontakt von Louise mit Ralph, mit Fischer, sie selbst sei dann mal weg.
Am späten Vormittag kam sie schließlich zu Hause an, duschte lange und schaffte es sogar, ein paar Bissen zu essen. Allmählich beruhigte sie sich etwas, sie lenkte sich mit Kofferpacken ab, rief ihre Mutter an, dann Louise, es wurde besser, nachdem sie zweimal eine offizielle Version der Geschichte vom Vortag erzählt hatte, an die sie selbst nun glauben wollte.
Dann kam Max, vollkommen ahnungslos, und dieser Umstand machte Nathalie am meisten zu schaffen. Doch sie hielt stand, umarmte ihn, war lieb und versuchte, besonders aufmerksam zu sein, und nach kaum einer Stunde hatte sie sich an seine Gegenwart einigermaßen gewöhnt. Sie wusste nun, welch einen schweren Fehler sie begangen hatte, dass es einer war, dass sie so einen Fehler nie wieder machen wolle. Nun kam der Urlaub, alles würde wieder gut werden.
Nur abends im Bett, ...
... das ging nicht. Sie täuschte Müdigkeit und andere Widrigkeiten vor, Max blieb ahnungslos und sie schliefen friedlich nebeneinander ein. Am nächsten Morgen fuhren sie nach Hamburg, von wo sie abflogen.
Der Urlaub wurde tatsächlich wunderschön. Mit jedem Tag gelang es ihr besser, die innere Barriere zu überwinden, die aus ihrem schlechten Gewissen entstand, bis sie schließlich wieder ganz bei ihm war, fast so glücklich wie zuvor.
Aus Max Sicht war nur eines anders als früher: Nathalie suchte, sehr zu seiner Überraschung, zunächst noch wie zufällig, aber allmählich ganz gezielt nur noch Nacktbadestrände auf. Woanders hin, dort wo man Badezeug brauchte, und sei es auch nur wie früher ein kleines Bikinihöschen, wollte sie auf gar keinen Fall mehr.
Das Foto-Shooting im Park hatte dahingehend also ebenso einen nachhaltigen Eindruck auf sie hinterlassen. Dieses unbeschwerte, befreite Gefühl im Park des Eden, nichts anderes mehr am Körper zu spüren als den Wind auf der eigenen nackten Haut, wollte sie fortan nicht mehr missen.
Nathalie entwickelte innerhalb kurzer Zeit eine regelrechte Abneigung gegen Badezeug, denn es gefährdete einerseits ihre nahtlose Bräune und nahm ihr andererseits diesen neu entdeckten Genuss an Sommer, Sonne und Strand.
Max fand das aufregend, es regte ihn an, und er machte bereitwillig mit.
Nachdem die ersten Tagen vergangen waren, wagte sie erstmals, an die Geschehnisse im „Eden“ zu zurückdenken, an die seltsamen Umstände, die von einem zum ...