Spieglein, Spieglein ...
Datum: 25.08.2019,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
... können.
Da die meiste Zeit lang die Musik die Sprache überlagerte, konnte ich dieses Mal noch weniger der Worte verstehen. Alles in allem war diese Nacht also vergebens gewesen, da ich aber davon ausging, dass es nicht auf einmal enden würde, wollte ich weiterhin in Lauerstellung bleiben.
Schon in der nächsten Nacht schaltete ich einfach den Rechner an und ging ins Bett. Ich vernahm zwar in dieser Nacht wieder die Stimmen, machte mir aber keine Gedanken darüber. Immerhin wurde alles aufgenommen. Also konnte ich mich am nächsten Morgen gemütlich an den Küchentisch setzen, Frühstücken und dabei abspielen, was aufgezeichnet wurde. Das machte ich jetzt jeden Tag und jede Nacht so und es war selten, dass nichts aufgezeichnet wurde. Ich gewöhnte mich langsam an die Art, wie gesprochen wurde, und konnte mit der Zeit immer mehr Wörter erkennen.
Zumeist waren es irgendwelche Gespräche über zufällige Gegebenheiten. Nichts Besonderes, also Geplauder, als wenn man sich mit dem Nachbarn über dieses und jenes unterhielt.
Es ging immer wieder um das Fest, was wohl stattfinden sollte. Dabei sprach man von einer Verlobung, die wohl unter keine so guten Stern stand, denn man äußerte sich negativ darüber. Warum konnte ich nicht erkennen. Keine Ahnung.
Es hört sich seltsam an, aber die Spannung über das Gesprochene hielt mich so sehr gefangen, dass ich mir kaum noch Gedanken darüber machte, woher die Stimmen wirklich kamen. Oder besser gesagt, war es für mich nicht mehr ...
... verwunderlich. Hätte ich es jemandem anderen erzählt, hätte derjenige mich sicher seltsam angeschaut. Wer hatte auch schon einmal etwas davon gehört, dass Stimmen aus einem Spiegel kamen.
Eines Abends kam etwas sehr interessantes im Fernsehen. Da alles wie gehabt aufgezeichnet wurde, konnte ich es mir in Ruhe anschauen. Die Sendung ging bis Mitternacht, und als ich den Fernseher ausmachte, stellte ich fest, dass es für die Zeit ungewöhnlich dunkel war. Dies lang sicher daran, dass eine geschlossene Wolkendecke den Vollmond abdeckte und kein noch so kleiner Lichtstahl durch die Fenster schien. Dunkelheit umgab mich, als ich den Fernseher ausmachte. Aber das störte mich nicht. Ich tappte durch die Schwärze bis zum Schlafzimmer, tastete nach dem Lichtschalter und knipste das Licht an. Im Raum wurde es hell und ich machte zwei Schritte hinein, um nach dem Rechner zu schauen. Genau in diesem Augenblick brannte die Birne durch.
Schlagartig wurde es so dunkel, dass ich nichts mehr sehen konnte, sah buchstäblich die Hände vor Augen nicht. Zusätzlich verfing ich mich mit einem Fuß in einem Mikrokabel. Stolpernd trat ich einen Schritt vor und versuchte mich irgendwo festzuhalten. Ich packte auf Reflex zu, bekam die Plane vom Spiegel zu fassen und versuchte den Sturz aufzuhalten. Diese war aber nicht dafür gemacht, dass ich mich daran festhielt. Also fiel ich doch hin, riss dabei die Plane mit und der Spiegel hing unbedeckt da.
Ich erschrak und wendete sofort meine Augen ab. Ich wollte ...