1. Erinnerungen 03


    Datum: 09.09.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... weitergebe", sagte er mit betont zuckersüßer Stimme, ohne den Blick auch nur eine Handbreit zu heben. Nun, immerhin gefiel ihm das Entdeckte offensichtlich.
    
    „Sie ist so wichtig, dass ich sie ihm persönlich überbringen muss", entgegnete sie trotzig und zog dabei kaum sichtbar ihre Schultern ein klein wenig zurück, sodass nun ihre Weiblichkeit nur noch schwer zu übersehen war. Sollte er doch bekommen, was er wollte. Solange er damit beschäftigt war, sie mit den Augen auszuziehen, kam er nicht auf andere Gedanken.
    
    „Wen sie wirklich so wichtig ist wie ihr behauptet, erzähl sie besser uns beiden, nicht dass wir sie vergessen", meldete sich der Zweite, der nach wie vor am Eingang stand, erneut zu Wort.
    
    „Wenn ihr darauf besteht, dann führen wir euch sogar zu einem Ort, an dem bestimmt keiner zuhören kann", stimmte ihm Nummer eins zu, wobei sein Blick unverhohlen auf ihren Brüsten weilte.
    
    Langsam wurde es wirklich ärgerlich, vielleicht ließ sich die Situation jedoch für ihre Zwecke ausnutzen.
    
    „Wenn ihr dafür sorgt, dass ich wenigstens zu seinem Verwalter vorgelassen werde, wäre ich euch selbstverständlich daraufhin etwas schuldig", sagte sie mit der verführerischsten Stimme, die sie hinbekam, ohne sich an Ort und Stelle zu übergeben. Natürlich würde sie ihr Versprechen einlösen, jedoch wohl nicht so, wie es sich die beiden Intelligenzbestien gerade ausmalten. Sollten sie wirklich darauf zurückkommen wollen, würden sie das schneller bereuen, als sie sich vorstellen ...
    ... konnten.
    
    „Oh, und wie können wir sicher sein, dass ihr euer Versprechen dann auch einlöst? Ich würde vorschlagen, wir regeln die Angelegenheit sofort, danach sorgen wir dafür, dass ihr euren Willen bekommt",
    
    „Wenn ihr dazu dann noch in der Lage seid!"
    
    Bevor sie reagieren konnte, lag seine rechte Hand auf ihrer linken Brust und wog sie betont anerkennend darin, mit einer Miene, als wäre er ein Kaufmann, der die Qualität seiner Ware schätzt. In gewisser Weise sah er sich selbst wohl auch genauso.
    
    Ein schwerwiegender Fehler, den er eine Sekunde späte bereute. Ohne auch nur eine Mine zu verziehen legte sie erst ihre Hand auf seine, umfasste dann mit einer blitzschnellen Bewegung seinen Daumen und bog ihn ohne Vorwarnung ruckartig nach hinten, bis das unverwechselbare Geräusch brechender Knochen zu hören war. Er öffnete den Mund zu einem Schrei, doch der Schmerz ließ ihn verstummen. Das Einzige, was er herausbekam, war ein leichtes Wimmern, als sie seine Hand losließ.
    
    Ohne das Häufchen Elend an ihren Füßen weiter zu beachten sah sie der zweiten Wache fest in die Augen. Statt jedoch wie erhofft sie genau wie alle anderen überrascht anzustarren, schlug dieser trocken Alarm. Dass sie eine Minute später im Zimmer des Verwalters stand, zwar gefesselt und von fünf Wachen umringt, aber größtenteils unversehrt hätte sie jedoch auch nicht erwartet. Man lernte eben nie aus. Den Teil der langwierigen Warterei hätte sie sich sparen können.
    
    Als sie einen Moment länger darüber ...
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