Erinnerungen 03
Datum: 09.09.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byErelyn
... Leben, dass sie führte. Sie würde sich davon nicht beeinflussen lassen, davon überzeugte sie sich regelmäßig.
„Ihr seid schlauer als ihr vorgebt. Erfolglos möchte ich hinzufügen. Nachrichten werden normalerweise aufgeschrieben, wie wäre es, wenn ihr mir sie einfach aushändigt? Ich überbringe sie so bald wie möglich, wenn ich sie für relevant halte."
„Diese hier nicht."
Sehr gut, wenn er tatsächlich mit ihr darüber streiten wollte, warum sie nichts Aussagekräftiges dabei hatte, war sie im Vorteil.
„Das Risiko von Feinden entdeckt zu werden war zu hoch, die Nachricht darf nicht in falsche Hände gelangen."
„Ach tatsächlich? Zwischen unseren tapferen Grenzposten im Inland und der vordersten Front ist alles bereits gesichert, es gibt keinen Grund, derartige Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen." „Ich kann mich nicht erinnern erwähnt zu haben, ich würde von der bereits eroberten Seite der West-Front kommen."
Eine gewagte Erwiderung, aber wenn sie ihr Ziel erreichen wollte, musste sie wohl oder übel ein wenig in die Offensive übergehen. Dass er keine Reaktion zeigte, hieß jedoch selbstverständlich überhaupt nichts.
„Außerdem bin ich durch das Rabengebirge gewandert. Allein, damit man mich nicht entdeckt."
„Um diese Jahreszeit? Das ist unmöglich!"
Sie lächelte. Jetzt hatte sie ihn da, wo sie ihn haben wollte. Dass sie wirklich diesen Weg gewählt hatte, machte alles sogar noch ein wenig authentischer. Ein Spaziergang war es allerdings nicht gewesen, immerhin ...
... damit hatte er Recht. Zeit, die Katze aus dem Sack zu lassen. Sollte er wirklich ein Magier der Geisteskünste sein, dann hatte er von höheren Schutzzaubern allenfalls in Büchern über die alten Meister gelesen. Wenn nicht, war sie tot, was aber an ihrer aktuellen Situation nicht viel ändern würde. Immerhin war sie nach wie vor angeklagt, die öffentliche Ordnung missachtet zu haben und hatte unerlaubterweise versucht, in die Gedanken einer ranghohen Person zu gelangen.
Sie breitete die Arme aus und murmelte uralte Worte in einer fast vergessenen Sprache der Macht. Dies war einer der Teile, die noch eine Handvoll Lehrbücher schmückten.
Ihre Augen begannen zu glühen, als sie das Feuer beim Namen nannte. Einen Augenblick später wurde sie in Flammen gehüllt, die jedoch keinen Nährboden zu haben schienen, sie nicht verbrannten, ihr wie eine zweite Haut gaben. Sie sah ihm direkt in die Augen, als sich ihre Augenfarbe von glühendem feuerrot in eine blaue Flamme verwandelte, woraufhin es beinahe unmerklich ein wenig kälter im Raum wurde.
Ihre Lippen formten ein einzelnes weiteres Wort, woraufhin die Flammen ohne sichtbaren Übergang verschwanden, als wären sie niemals dagewesen.
„Und nun hätte ich gerne eine Audienz."
Ihre kleine Vorführung, welche zugegebenermaßen nicht viel mehr als eine nette Show ohne wirklich Macht war, hatte zu ihrem Erstaunen kaum etwas bewirkt. Das letzte Mal, als sie dergleichen getan hatte, hatte ihr Gegenüber vor Angst gezittert. Auch wenn dieser ...