Erinnerungen 03
Datum: 09.09.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byErelyn
... seid König Luarek?", fragte sie ein wenig zu ungläubig, besann sich daraufhin aber zu einer schnellen Verbeugung.
Er betrachtete sie, als wäre sie zwölf.
„Wen habt ihr denn erwartet? Einen zwei Meter großen Muskelberg mit goldener Axt und juwelenbesetzter Krone auf dem Kopf? Gerade ihr müsstet es besser wissen."
Sie beeilte sich, zu nicken.
„Ja, es tut mir leid."
Sie verbeugte sich erneut.
Wie zur Bestätigung flammten mit einem Mal in den Körben an den Wänden, die sie vorher für Fackelhalter gehalten hatte kleine Lichter auf, die den Raum taghell erleuchteten. Kein überaus anspruchsvoller Zauber, aber es verfehlte nicht seine Wirkung.
„Reflektierende Lichtkugeln. Seid ihr damit nicht vertraut?", beantworte er ihren kurz aus der Fassung geratenen Gesichtsausdruck.
„Nun, zur Sache, es ist schon recht spät. Wie beliebtet ihr euch zu nennen Elven, korrekt? Ich denke, ich gehe richtig in der Annahme, dass dies nicht wirklich euer Name ist, ihr mir aber nur diesen nicht nennen werdet?"
Ihre Antwort bestand aus einem versteinerten Blick, unfähig, irgendeine Reaktion zu zeigen. Sie hatte vorgehabt, Luarek zu berichten, seine Armee wäre restlos vernichtet gewesen, er solle es nicht noch einmal wagen, jenseits des Rabengebirges wehrlose Dörfer zu überfallen, die nichts mit alledem zu tun hatten. Jetzt musste sie feststellen, dass es wohl mehr ein Versuch gewesen war, den tausenden Toten, durch ihre Hand verursacht, einen Sinn zu geben. Eine ...
... Entschuldigung. Nun stand sie hier und würde wieder nichts tun. Sie hatte sie ermordet nichts weiter.
„Mich hätte zwar der Grund interessiert, warum ihr überhaupt hier aufgetaucht seid, ich bin aber bereit, die für beide Seiten vielleicht etwas unerfreulichen Aspekte unseres Zusammentreffens zu vergessen, und euch ein Angebot zu unterbreiten. Nehmt ihr es an, so seid ihr fortan in meinen Ländern willkommen, tut ihr Dies nicht, dürft ihr euch auf ein neues Heim in meinen Zellen freuen."
Daher wehte also der Wind, sie hatte bisher vermutet, Uriel hätte seine Gefangene für sich behalten, auf perfide Art und Weise verstand er es wohl auf besondere Ehre, sie an König Luarek weiterzugeben. „Was soll das für ein Angebot sein, bei dem ihr mich am Ende nicht so wie so töten würdet?"
„Töten? Nein. Das wäre langweilig. Würde ich euch Leid zufügen wollen, gäbe es dafür um ein vielfaches bessere Methoden, meint ihr nicht?"
Wieder bestand ihre Antwort nur aus einem ergebenen Nicken. Sie selbst wusste viel zu gut, wozu einige Magier im Stande waren. Wozu sie selbst im Stande war. Und wenn Luarek seine Position wirklich so verteidigte, wie man sich erzählte, dann sollte sie allein schon seine Ankündigung beunruhigen. Seltsamerweise tat sie das nicht. Sie fühlte sich vollkommen ruhig.
„Wunderbar, dass ihr einverstanden seid. Willkommen an der Seite Lanans!"
Ihr Kopf ruckte mit einem Mal wie ferngesteuert nach oben, sodass sie ihm direkt in die Augen sah. Sie war sich nicht bewusst in ...