1. Erinnerungen 03


    Datum: 09.09.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... irgendeiner Weise geantwortet zu haben, es waren gerade einmal ein paar Sekunden vergangen. In ihrem Kopf zuckte für die Dauer eines Augenblicks ein schier unmenschlicher Schmerz auf, auf seltsame Art und Weise schien er von innen zu kommen. Er verschwand sofort wieder, als Luarek weitersprach.
    
    „Ich hätte nicht gedacht, dass eine der wohl mächtigsten und bekanntesten Kampfmagierinnen noch niemals davon gehört hat, dass die geistige Magie ein wenig mehr ist, als das bisschen Firlefanz, was man an den Akademien heutzutage lernt. Nun gut, dann will ich euch nicht mehr Zeit rauben als unbedingt nötig, jetzt ist nicht die Zeit für Spielchen."
    
    Die Verachtung in seiner Stimme tropfte beinahe sichtbar vor ihm auf den Boden. Natürlich hatte sie einiges über sämtliche Richtungen der Magie gelernt. Sie beherrschte Magie in ihren unterschiedlichen Formen, von denen man keine Einzige als Firlefanz abtun sollte, wenn man an seinem Leben hing. Nicht umsonst hatte man ihr beigebracht, sich im Zweifel so weit wie nur irgendwie möglich von feindlich Gesinnten eventuell magisch Begabten zu entfernen.
    
    Was glaubte er eigentlich, warum die Magier in einer Schlacht sich an beiden Enden postierten? Doch wohl kaum, weil sie nicht fähig waren sich auch im Nahkampf ihrer Haut zu erwehren. Die mögliche Existenz in geistiger Magie Ausgebildeter hatte diese Taktik mit der Zeit herausgebildet. Wenn man von Regeln im Krieg sprechen konnte, so war dies unumstritten eine davon. Jeder, der sich ...
    ... nicht daran hielt, wurde zum Hauptziel erklärt, gegen Zehntausende, wenn man sich in deren Reihen befand, für ausnahmslos jeden das Todesurteil.
    
    Es ärgerte sie maßlos, dass Luarek in ihrem Kopf ein und aus ging wie in einem Freudenhaus. Wenn er wenigstens anständig bezahlen würde. Sie wusste jedoch genauso wie er, dass sie nichts dagegen tun konnte. Nicht, solange sie ihm direkt gegenüberstand. Bevor sie anfing ihm für seine trotz allem recht beachtlichen Fähigkeiten Respekt zu zollen, den er nicht verdient hatte, versuchte sie die Sache etwas abzukürzen.
    
    „Wenn ich mich umbringen will, mache ich das schon Selbst. Da brauche ich keinen Folterknecht zu, der nach drei Tagen noch nicht damit fertig ist", knurrte sie, schaffte es jedoch nicht so selbstsicher zu klingen, wie sie vorgehabt hatte.
    
    „Ja, ich fürchte, damit würdet ihr sogar Recht behalten. Erspart es mir doch, die Arbeit meiner Knechte machen zu müssen, damit es nicht zu erwähnten Zwischenfällen kommt. Aber zur Sache: Ich würde mich natürlich auch selbst darum kümmern, zurzeit bin ich hier jedoch mit Dingen beschäftigt, in denen eine Verzögerung lästig wäre. Ihr solltet gleich ein Bild vor Augen haben von einem sehr mächtigen Magier. Leider bereist er meine Lande ohne eine Erlaubnis. Zu allem Überfluss hat er sogar beinahe ein ganzes Dorf ausgelöscht, mein treuer Untertan konnte dies zum Glück im letzten Moment verhindern."
    
    Bei seinen Worten machte er eine ausladende Geste und ein grobschlächtiger Mann trat aus ...
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