Erinnerungen 03
Datum: 09.09.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byErelyn
... zu tun. Jetzt zwang sie der Gedanke immerhin in einen unruhigen Schlaf.
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Graue Wolken zogen über ihr vorbei, der Geruch von verbranntem Fleisch und Verwesung trieb ihr in die Nase. Ihre Füße waren eingeklemmt zwischen Toten und welchen, die es innerhalb der nächsten Stunde werden würden. Als sie sich herauskämpfte, schrammte ihr linkes Bein an etwas Scharfem vorbei, wahrscheinlich die Waffe einer der Gefallenen. Sie verkrampfte, als sich die brennende Wunde langsam mit Blut füllte, welches anschließend an ihrem Bein herunterlief.
Wo der Verwesungsgeruch herkam war unübersehbar, ihre Augen suchten nach der Quelle des Brandgeruchs, ohne etwas zu finden. Vorsichtig, um ihr Bein nicht allzu sehr zu belasten, drehte sie sich um und entdeckte einige hundert Schritte entfernt eine Rauchsäule, die von einem hellen Fleck aufstieg. Ein Scheiterhaufen.
Unvermittelt wurde sie zu Seite gestoßen, als zwei kräftige Männer in blutverschmierten Rüstungen an ihr vorbeiliefen, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Sie sahen sie überhaupt nicht, einer von beiden rieb sich leicht seine Schulter, jedoch auf der falschen Seite. Sie drehten jeden der Gefallenen um und warfen ihre Waffen und alles Brauchbare in einen kleinen Wagen. Das Einzige, was sie irritierte war, dass sie jedem, mit dem sie fertig waren, die Augen schlossen. Dergleichen tat man vielleicht bei Freunden, wenn man zu viel Zeit hatte, Feinde durften gerne sehen, wie sie dem Gericht der Götter näher kamen.
„Hey, ...
... hier drüben lebt noch einer!"
Der Größere von beiden hatte sich aufgerichtet und rief in einer beachtlichen Lautstärke über das gesamte Schlachtfeld. Dann hielt er zum Zeichen einen Arm nach oben, eine gute Minute lang, dass sie sich schon fragte, wann sie dem Halbtoten endlich den letzten Schlag verpassten, bevor er das mit ihnen tat. Selbst wenn es einer von ihnen war, wer länger als eine Stunde auf dem Boden liegen blieb und dann noch behandelt wurde, verfluchte seine Retter ihrer Erfahrung nach hinterher. Sie konnte ihn nicht genau sehen, aber mehr als einen Krüppel würde er wohl kaum noch abgeben.
Zu ihrer Überraschung kam ein dritter Mann in einer beinahe vollständig dunkelrot verfärbten Lederrüstung herbeigeeilt. Er trug eine kleine Tasche über die Schulter, gerade so groß, dass man eine Menge darin verstauen konnte, aber auch beim Laufen nicht stören würde, wenn man sie festband. Die Tasche eines Heilers, die Rüstung eines leichten Fußsoldaten. Es wollte nicht so recht zusammenpassen.
In sich hinein lächelnd und gespannt, wie der Verletzte fluchen würde, während er behandelt wurde, ging sie ein paar Schritte näher. Der Neuankömmling kniete sich neben den Verletzten, bevor er sich diesem widmete, sah er noch einmal nach oben zu den ersten beiden Männern:
„Danke, sucht weiter nach Überlebenden, ich tue derweil mein Bestes für ihn."
„Sollen wir ihn hinüber zu den anderen Verwundeten tragen, damit ihr ihn behandeln könnt?"
„Komm schon, er weiß, was er ...