Erinnerungen 03
Datum: 09.09.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byErelyn
... war und auch sonst keine Menschenseele außer ihnen beiden zu erkennen hatten sie beide geschwiegen.
„Wenn ihr versucht, mich zu töten, seid ihr eher tot.
Wenn ihr versucht, jemand anderen außer unseren Magier zu töten oder gar mit eurer Magie zu gefährden, seid ihr tot.
Solltet ihr auf die Idee kommen überhaupt Magie in irgendeiner Form einzusetzen, ohne dass ich es euch ausdrücklich gestattet habe, seid ihr tot.
Ansonsten: Falls wir auf Händler treffen oder in einem Dorf vorbeikommen, sind wir gewöhnliche Reisende, Mann und Frau. Andernfalls seid ihr tot.
Klar?"
Seltsamerweise hatte er seinen Akzent abgelegt, doch sein auffordernder Blick hielt sie davon ab, weiter darüber nachzudenken, was es damit auf sich hatte.
„Seit wann reisen Mann und Frau einfach so durch die Welt? Niemand wird uns glauben, dass wir Händler sind und ich glaube kaum, dass die Antwort ‚Mörder' uns Freunde bringt."
„Ihr seid eine Heilerin und ich euer Begleitschutz."
Ob der morbiden Ironie in dieser Lüge setzte er ein hässliches Grinsen auf, was sie ihm am liebsten mit einem kräftigen Schlag aus dem Gesicht gewischt hätte. Es war eine Sache bar jedes Gefühls eine Schlacht zu führen. Eine ganz andere war es, wenn man angesichts dieser Tatsache auch noch Freude empfand. Sie blieb ruhig.
Das Problem war, dass er Recht hatte. Warren war nicht ihr einziger Begleiter, er war nur der Einzige, den sie zu Gesicht bekommen würde. Wahrscheinlich hätte ebenjene Gruppe ansonsten auf ...
... die Jagd gehen sollen. Aber Luarek machte es schlicht und einfach mehr Spaß, andere zu manipulieren und sie nach seinem Willen wie eine Marionette zu steuern. Sie wusste, dass die eigentlichen Killer allenfalls ein wenig magische Unterstützung und einen Lockvogel ihrerseits beim Auffinden ihres Ziels begrüßten, alles weitere war ein Spiel. Sie selbst war darin die Puppe. Nur ein neues Spielzeug.
„Allzu wichtig kann unsere Mission nicht sein, sonst hätte Luarek uns Pferde gegeben, meint ihr nicht?"
Warren schien zwar nicht allzu gesprächig zu sein, aber vielleicht konnte sie so ein wenig mehr darüber erfahren, warum der König es bevorzugte, ausgerechnet sie auf die Jagd zu schicken. Vorausgesetzt sie sah davon ab, dass sie ihn nicht so einschätzte, als würde er große Umstände auf sich nehmen, nur um ein einzelnes Dorf zu beruhigen. Sie dachte an den Armen, der die Nachricht überbracht hatte. Vermutlich hatte sein Kopf bereits den dazugehörigen Körper verlassen, damit dieser die Bevölkerung nicht in Aufruhr versetzte. Schauermärchen über böse Magier kamen gut an und man musste schließlich Prioritäten setzen. Ein Dorf weniger war höchstens ein wenig unschön, das Volk in Panik hingegen eine Katastrophe.
„Vielleicht hättet ihr dann nicht kurz nach Sonnenaufgang an einem verschlossenen Nebentor in der entgegengesetzten Richtung versuchen sollen, alleine aufzubrechen. Für mich sah es so aus, als würdet ihr kein Pferd benötigen."
Er sah sie weder an, als er sprach, noch ...