1. Wenn die Nachtigall erwacht 19


    Datum: 13.09.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: by_Faith_

    ... virtuellen Saftes zu durchschauen, Vorhersagen zu machen, diese zu beeinflussen und bei dem Spiel mitzuspielen. Wenn die Königin stabile Finanzmärkte wollte, sollte sie die bekommen.
    
    *
    
    V'nyx der IV. entdeckte eine Nachricht, die er einer zweiten, intensiveren Kontrolle unterzog. Sein Anfangsverdacht bestätigte sich. Er erstellte eine Kopie dieser Nachricht, verpackte sie in einen Algorithmus, den die Menschen mit ihren Möglichkeiten niemals knacken könnten, und sendete diese Kopie an einen Server in Neuguinea.
    
    Die Serversoftware ermittelte das Datenpaket als fehlerhaft oder unvollständig und forderte die Daten erneut an. Da diese Rückfrage nie beantwortet wurde, löschte eine Systemroutine den scheinbaren Datenmüll nach einer gewissen Zeit. Auf dem Weg, den das Datenpaket genommen hatte, war es jedoch an V'nyx dem VII. vorbeigekommen, der sich in der Nähe von Guam in den Meeresgrund vergraben hatte und sehr wohl etwas mit den Informationen anfangen konnte. Er schüttelte den losen Meeresboden von seiner Blüte, richtete sie nach Südosten aus und informierte T'rion den II. über den Inhalt der Botschaft.
    
    Von der V'nyx-Stammlinie gab es mittlerweile schon mehrere Ableger, die sich an den Glasfasernetzen in der Tiefsee durch das Chinesische Meer nach Australien und bis in den Indischen Ozean vorgearbeitet hatten. In naher Zukunft würden die Datenautobahnen im Roten Meer erschlossen sein. Bis Ende des Jahres sollten die großen Kabel zwischen Europa und der ...
    ... amerikanischen Ostküste angezapft werden. Dann würden weit über 90 Prozent der weltweiten Kommunikation von der V'nyx-Stammlinie überwacht werden.
    
    V'nyx der IV. erhielt eine indirekte Antwort von V'nyx dem VII. Die Königin war begeistert, dass er den Aufenthaltsort von Greg ausfindig gemacht hatte, und forderte einige Detailinformationen an, um eine Rettungsaktion starten zu können.
    
    ***
    
    Greg las eine Zeitung, die schon ein paar Tage alt war und schon von Hunderten verschwitzten Händen durchgeblättert worden war. Aber sie war in Englisch geschrieben. Bei den thailändischen Zeitungen, die sonst von Zelle zu Zelle gereicht wurden, konnte er sich nur die Bilde anschauen, da er weder die Schrift noch die Sprache beherrschte. Bei dem, was gerade in den Medien vorging, war es eine Schande, in einem thailändischen Knast zu sitzen. Wobei er sich nicht beschweren wollte. Er steckte in einem schnuckeligen Vierbettzimmer mit drei kleinen Thailändern, die ihm allesamt kaum bis zu Brust reichten und ihn geflissentlich in Ruhe ließen, in der Hoffnung, er würde sie auch in Ruhe lassen.
    
    Er hätte nicht gedacht, dass er es aus Europa raus schaffte, nachdem er Miriam an der Nordsee abgesetzt hatte. Aber es war ihm noch am gleichen Tag gelungen, einen Last-minute-Flug über Frankreich nach Thailand zu buchen. Dort war er in den Touristenhochburgen untergetaucht. Als sein Geld knapp wurde und er es mit ehrlicher Arbeit versuchte, waren sie ihm auf die Schliche gekommen. Das mit den Arbeitspapieren ...
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