1. Das Grimoire 07


    Datum: 27.04.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byAleksana

    ... anderes als dicke lederartige Haut. An meinem Fuß konnte ich keine Zehen mehr ertasten, und dort, wo sich bei meinen Schuhen die Plateausohle befunden hätte, war jetzt eine harte Sohle aus Horn. Der Dämon hatte meine Füße in Hufe verwandelt.
    
    "Steh auf!", bellte Bel Hanzar.
    
    Der harsche Befehl des Dämons rüttelte mich auf.
    
    "Ja, Herr", antwortete ich hastig.
    
    Rasch stand ich auf, drehte mich um und lief vor dem Dämon auf und ab. Es war ein seltsames Gefühl so zu gehen, gerade so, als ob man Plateausohlen trägt und auf den Zehen geht.
    
    "Mein Geschenk passt perfekt zu dir", brummte der Dämon, "für heute bin ich mit dir zufrieden. Denk an mein Angebot, morgen werde ich dich wieder besuchen, bis dahin solltest du dich entschieden haben."
    
    Nach diesem Satz stand er auf und ging, ohne sich nach mir umzusehen, durch die Wand davon.
    
    Ein seltsames Gefühl der Gleichgültigkeit hatte von mir Besitz ergriffen, noch immer stand ich nackt in meinem Wohnzimmer und meine Füße hatten sich in Hufe verwandelt. Benommen stolperte ich ins Bad und spülte meinen Mund mit kaltem Wasser aus, bevor ich in das Schlafzimmer zurückging.
    
    Ich betrachtete mich im Spiegel, durch die Plateaus wirkte ich größer und schlanker. Wie bei allen Highheels hatte sich meine Haltung verändert, dass Po und Busen betont wurde. Mit den Hufen war es mir nicht mehr möglich still zu stehen, da ich aber keine Absätze hatte, musste ich dauernd hin und her trippeln um mein Gleichgewicht zu halten.
    
    'Wie ...
    ... bei einem Pferd', dachte ich, 'die haben auch keine Absätze.'
    
    Ich war viel zu müde um aufgeregt zu sein, gerne hätte ich noch meine Füße untersucht, doch fühlte ich mich viel zu erschöpft und benommen, gerade so, als ob ich getrunken hätte. Ich schaltete das Licht aus und kroch in mein Bett, wo ich augenblicklich einschlief.
    
    Dienstag:
    
    Es war bereits taghell als ich am folgenden Tag erwachte, trotz des Weckers hatte ich verschlafen. Eine leichte Panik ergriff mich und ich war sofort hellwach. So schnell wie möglich versuchte ich aufzustehen, doch das war nichts im Vergleich zu dem Schock, den ich bekam als ich meine veränderten Füße sah.
    
    "Scheiße, es war kein Traum", murmelte ich ungläubig, "da sind ja wirklich Hufe."
    
    Wie beim Schnelldurchlauf rauschten die ganzen Erlebnisse der letzten Nacht durch meinen Kopf, noch völlig verwirrt stand ich auf und stolperte auf meinen Hufen in die Dusche, um den ganzen Dreck, der noch an mir haftete, loszuwerden.
    
    Verzweifelt setzte ich mich in der Dusche auf den Boden und drehte das heiße Wasser auf. Es dauerte einige Zeit, bis ich wieder in der Lage war ruhig nachzudenken und meine nächsten Handlungen zu planen. Ich wusch mir die Haare, trocknete mich ab und zog mir etwas bequemes an, dann rief ich in meiner Firma an und meldete mich krank.
    
    Schließlich ging ich zurück ins Badezimmer um meine Füße zu untersuchen. Mit einer seltsamen Mischung aus Neugier und Angst betrachtete ich diese seltsamen Hufe. Auf den ersten Blick ...
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