1. Astarte IV


    Datum: 29.09.2019, Kategorien: Berühmtheiten Autor: bylanadelrye

    ... Reaktionen seitens der Zurückgewiesenen führte.
    
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    In Hinblick auf die Zeichensprache der Astari musste ich ein neues Problem zur Kenntnis nehmen. Ein Großteil der Bedeutung oder gar eine Bedeutungsverschiebung ergab sich daraus, dass man viele Gesten nicht einfach ausführte, sondern dabei den Partner berührte. Aufgrund der Ansteckungsgefahr war dies für mich natürlich ausgeschlossen. Ich kam mir dadurch wie eine Taubstumme vor und suchte einen Weg, diese Barriere zu überwinden.
    
    Eventuell hätte ich die Dosierung des Antiserums erhöhen können, um die Berührungsgesten ohne Risiko anwenden zu können. Bisher wirkte es wie erwartet. Meine täglichen Selbstkontrollen mit dem medizinischen Tricorder ergaben keinerlei Auffälligkeiten, die auf eine Infektion hingewiesen hätten. Nach einer Überprüfung meiner Vorräte musste ich allerdings feststellen, dass sie bei einer größeren täglichen Dosis nicht bis zum Eintreffen der Caribe ausreichen würden. Möglicherweise wäre es aber denkbar, Zeiten der intensiven Interaktion -- in denen ich mich verstärkt schützte -- mit Zeiten abzuwechseln, in denen ich den Kontakt miede und somit auf die tägliche Impfung verzichten konnte.
    
    Ob sich dies aus medizinischer Sicht nachteilig auswirken würde, konnte ich nicht abschätzen, da uns keine entsprechenden Forschungsergebnisse vorlagen. Viel eher würde ich aber Nachteile für meine Beziehung zu den Astari befürchten, die irritiert sein könnten, wenn ich mich zeitweise vor ihnen zurückzog. ...
    ... Das Problem blieb hiermit vorerst ungelöst.
    
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    Eines der Ergebnisse meiner bisherigen Studien war, dass die häufigen Kopulationen deshalb keine negativen Auswirkungen auf die Astari Gemeinschaft hatten, weil der Aufwand für das Bestreiten des Lebensunterhalts extrem gering war. Sie lebten geradezu in einem Paradies. Sie ernährten sich von Früchten und anderen Pflanzenteilen, die sie in unmittelbarer Nähe ihres Lagers ernteten. Sie hatten weder Bedarf an Vorratshaltung, noch mussten sie sich -- zumindest in der bisherigen Beobachtungsperiode -- gegen schlechte Witterungseinflüsse schützen.
    
    Waffen besaßen die Astari weder für die Jagd, da sie Vegetarier waren, noch zur Verteidigung. Wie mir erst nach einiger Zeit klar wurde, gab es in der Welt der Astari weder Raubtiere noch anderes großes Wild. Dies dürfte, zusammen mit dem Wegfall von Konkurrenz um Nahrung oder Lebensraum, weitgehend auch das Fehlen von Aggressivität und Furcht in ihrem Verhalten erklären.
    
    Es verursachte also keine Nachteile für den Einzelnen oder die Gruppe, wenn ein Astari seine aktuelle Tätigkeit nicht abschloss, weil er sich spontan mit einem Sexualpartner zurückzog. Die Auswirkungen eines solchen Verhaltens auf eine moderne arbeitsteilige Gesellschaft oder gar eine Raumschiffbesatzung waren dagegen offensichtlich.
    
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    Vermutlich war es eher persönliche als wissenschaftliche Neugier, die mich zu einem Schritt bewog, den ich nachträglich sehr bereute. Um meine Annahmen, die ich ...
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