Wenn die Nachtigall erwacht 11
Datum: 28.04.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: by_Faith_
... Löffel. Für ihn gab es aber kein Bier.
»Du musst noch fahren«, sagte sie zu Sven und küsste ihn.
»Wie hast du so schnell einen Eintopf kochen können?«, fragte Sven verwundert. Gleichzeitig war er froh, wieder ganze Sätze sagen zu können.
»Hat sie nicht«, sagte Greg missmutig.
»Stimmt«, bestätigte Miriam, »Greg hat Vorräte gehortet, um zwei Atomkriege zu überleben. Vielleicht könnte er sie mit seinem Waffenarsenal sogar gewinnen. Ich musste die Dose nur aus seinem Lager holen und erwärmen.«
»Und selbst das hätte meine Großmutter besser hinbekommen«, warf Greg ein, aber Miriam sah mit einem Lächeln darüber hinweg.
»Warum hast du nicht gefragt? Wir hätten dich auch bei vollem Verstand gefickt«, sagte Greg, um endlich auf den wahren Grund seiner schlechten Laune zu kommen. Miriam ging vor Greg in die Hocke, sodass sie mit ihm auf Augenhöhe war, dann erklärte sie es ihm: »Ich wollte es schnell, ich wollte viel und ich wollte nicht lange diskutieren. Glaub mir, du hattest eine Menge Spaß, auch wenn du dich nicht mehr an alles erinnerst.«
Sven hatte einen Bärenhunger und schaufelte den Eintopf in sich rein, während er den beiden zuhörte. Er kannte diese Fähigkeit von Miriam in Ansätzen, aber so willenlos geil hatte sie ihn bisher noch nicht gemacht.
»Ich habe damit kein Problem. Es muss nicht immer so laufen, aber manchmal muss es eben schnell gehen - ich kenne das«, sagte Sven schließlich.
»Einen Scheiß kennst du!«, sagte Greg, dann stand er auf, zog ...
... seine Hose an und schaute auf die Uhr. Es war zehn Uhr abends - Zeit für noch ein Bier.
Nachdem Sven einen zweiten Teller Eintopf gegessen hatte, zog er ebenfalls seine Hose an. Dabei kreuzte sich sein Blick mit dem von Miriam. Sie grinste verlegen, er grinste zurück.
»Wir müssen los, bis wir zu Hause sind, ist es Mitternacht«, sagte Sven.
»Bist du fit? Kannst du Auto fahren?«, fragte Miriam und Sven nickte. Miriam wollte sich von Greg verabschieden, sie fand ihn neben dem Motorrad, auf dem sie vorhin gelegen hatte.
Greg versuchte, die feuchten Spuren vom Leder des Sattels zu wischen, als ihn Miriam von hinten umarmte und ihren Kopf auf seine Schulter legte.
»Bis bald du Griesgram.«
»Die Flecken bekomme ich nie mehr raus.«
»Und sie werden dich jedes Mal an diesen wunderbaren Abend erinnern.«
»Miststück«, raunte er zu wiederholtem Mal, musste dabei aber lächeln.
***
Während Sven und Miriam in dem rostigen Polo über die kurvige Landstraße nach Hause fuhren, fragte Sven: »Hast du mit V'nyx über einen Internetzugang gesprochen?«
»Ja, auch. Aber vorerst möchte ich ihn nicht auf das Internet loslassen.«
Sven schaute sie fragend an und brachte sein Unverständnis in diesem Blick zum Ausdruck.
»V'nyx ist naiv!«, sagte Miriam, »er probiert alles aus, wie ein kleines Kind, und dabei ist er erschreckend intelligent. Was, wenn er in dieser digitalen Welt Scheiße baut, ohne es zu wissen?«
»Ich würde ihn natürlich nicht alleine lassen«, setze Sven an, ...