1. Heißer Herbst 01


    Datum: 28.04.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byhelios53

    ... halbwüchsigen Mädchen -- früher hätte man sie
    
    Backfische
    
    genannt -- geradezu belagert wurde. Die meisten interessierten ihn offensichtlich nicht, seine Hände konzentrierten sich ganz auf Manu, beziehungsweise das, was sie unter dem dünnen T-Shirt nur nachlässig versteckte.
    
    Manu, ihre Klassenkameradin, fast ein Jahr älter als Sabine, war zugleich mit ihr in die Klasse von Susi gekommen. Manu, weil sie die Klasse wiederholen musste, Sabine, weil ihre Eltern nach langem Auslandsaufenthalt wieder zurück nach Deutschland gekommen waren. Das war vor zwei Jahren gewesen und seither hatte Sabine Wiechert zwar ihre französische Sprachmelodie verloren, aber in Susi Martini eine Seelenverwandte und in Manuela Lehmann immerhin eine verlässliche Freundin gefunden. Anschluss zu haben, war für Sabine sehr wichtig gewesen, denn die letzten acht Jahre hatte sie in Marseille gelebt. Dort war sie zur Schule gegangen, aber auch mit einer ziemlich rabaukenhaften Mädchengang durch die Straßen gezogen. Allein war man dort mehr als verloren. Da war man einsam!
    
    Das mit der Einsamkeit hatte sich gleich erübrigt, denn mit Susi hatte sie auch deren Freundeskreis gewonnen, die Mädchen Manu, Lilly, Tina, Simone, Katrin, Iris und die Jungs Rene, Marc, Johnny, Toby, Kevin, Andy, Bernd und Jens, also im Grunde fast die ganze Klasse. Die restlichen spielten keine Rolle, waren Sonderlinge oder Spießer. Natürlich hatten die Jungs aus der Clique versucht, sie anzubaggern, aber Sabines Sinn stand ...
    ... nach Reiferem. Mit Mac konnte sowieso keiner mithalten, so tief, einen von den Grünschnäbeln an ihre Schätze zu lassen, wollte sie nicht sinken. Da schien ihr Bruno ein annehmbarer Kompromiss. Konnte der nicht die Finger von Manu lassen?
    
    Soeben tanzte Max, eng umschlungen mit Susi, an ihr vorbei. Beider Hände waren nicht dort, wo sie nach den Anweisungen des Tanzkursleiters hätten sein sollen, aber offensichtlich doch an den genau richtigen Stellen tätig. Dafür sprachen die beiden verzückten Gesichter. Gelächter aus einem weniger gut einsehbaren Teil des Kellers, lenkte Sabine ab. Da saßen die Jungs auf dem Teppich, Bierflaschen in der Hand und versuchten, Lilly, Iris und Tina zu einem Striptease zu überreden. Sabine grübelte, ob ein Striptease schon eine jener
    
    Ausschweifungen
    
    war, die sie unterbinden sollte, beschloss aber, das nicht so eng zu sehen. Außerdem traute sie das den drei Mädchen sowieso nicht zu. Nicht in letzter Konsequenz zumindest. Bei Lilly lag sie richtig, aber Tina und Iris tuschelten, dann stellten sie sich gemeinsam der Herausforderung. Beide waren zwar noch lange nicht neunzehn, hatten aber recht frauliche Figuren, die sie auch im Freibad gern zeigten. Und zwar nur sehr knapp verhüllt. Die ganze Clique, Sabine inklusive, hatte es sich zu einer Art Sport gemacht, die Bademeister, die für ein Mindestmaß an Schicklichkeit sorgen sollten, an der Nase herumzuführen. Immer wieder flitzte eine von ihnen oben ohne um das Sportbecken, gelegentlich vom ...
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