Ritter Wigbert auf der Flucht - Teil 02
Datum: 06.10.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byhelios53
... Salat, das ist das vorgeschriebene Gebet mit allen dazugehörenden rituellen Bewegungen, haben sie reichlich Tee getrunken. Die Wirkung ist so, dass sie genau drei Stunden später sehr müde werden, aber nicht einschlafen, wenn sie sich nicht bewegen. Das rasende Blut muss das Gift in alle Teile des Körpers tragen, sonst wird man nur träge und schläft nicht. Wir müssen sie also dazu bringen, dass sie sich in genau zweieinhalb Stunden von jetzt an heftig bewegen. Denkt nach!"
„Wir kämpfen mit ihnen!", rief Wigbert laut, aber mutig.
„Pssscht!", zischte es ihm aus fünf Kehlen entgegen und Bertram fuhr fort: „Nein, das ist zu gefährlich. Immerhin sind es sechs erfahrene Schwertkämpfer. Auch wenn sie müde sind, könnten sie dich töten. Außerdem möchte ich keine Leichen herum liegen lassen. Deine nicht und ihre auch nicht. Denn das würde verraten, dass wir hier gewesen sind. Lasst mich nachdenken!" Und er setzte sich auf seine Hacken und grübelte. Dabei rieb er seinen Zeigefinger am Nasenflügel. Plötzlich hielt er inne, streckte den Finger in die Luft, ein schelmisches Lächeln ließ sein Gesicht erstrahlen. Er sprang auf und rief halblaut: „Ich hab's! So müsste es gehen!"
Tuschelnd verriet er den Fluchtgefährten seinen Plan. Etwa zwei Stunden später versteckten sich Wigbert mit seinem Schwert, Saafira mit ihrem Krummsäbel, Rosanna mit den Wurfmessern und Bertram mit seinem Medizinbeutel hinter einem großen Felsen und beobachteten das Geschehen in der Oase. Die Bewegungen der ...
... Männer wurden immer behäbiger. Auf einmal erklang Mädchenlachen und Gesang. Die sechs Krieger lauschten ungläubig und wandten ihre Köpfe nach Westen. Plötzlich hüpften im Gegenlicht der untergehenden Sonne drei verspielte Frauengestalten durch die Wüste. Der Anblick faszinierte die männlichen Betrachter ungemein, denn nicht nur trugen die Mädchen keinen Gesichtsschleier, sondern schienen auch sonst kaum bekleidet. Jedenfalls waren die langen schlanken Beine zumindest als Umriss gut zu erkennen. Also trugen sie wohl keine traditionellen Gewänder.
Die Aufregung in der kleinen Oase wuchs. Das mussten die verheißenen Huris aus dem Paradies sein! Die Männer waren sich darin einig. Und dass sie sich der Verheißung bemächtigen wollten ebenfalls. Eines war aber klar: Sechs Männer, drei Huris, da mussten drei das Nachsehen haben. Also rannten alle gleichzeitig los, um eine der drei sagenhaften, verlockenden Freudenbringerinnen einzufangen. Dies gestaltete sich aber schwieriger, als sie es sich ausgemalt hatten, denn einerseits flohen die Huris tänzelnd, singend und lachend immer weiter hinaus in die Wüste und andererseits wurde die Beine der Verfolger bei jedem Schritt schwerer und schwerer und schwerer.
Nach und nach sammelte Wigbert mit den Maultieren die bewusstlosen Krieger und die halbnackten Huris ein und brachte sie zurück zur Oase, wo Bertram schon wieder einen Gifttrank mischte, denn er den sechs Bewusstlosen einflößte. „Damit schlafen sie eine ganze Nacht und einen ...