Eheleben ist Nicht Langweilig 03
Datum: 21.10.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byNina1791
Ehe ich mich versah (es waren wohl eher Minuten des Wartens, die ich ganz weit weg war), war André verschwunden. Mein Kopf war ein Durcheinander, die Gedanken sprangen von einem Bild zum anderen und versuchten, alles zu verarbeiten, aber müde fühlte ich mich nicht mehr im geringsten. Dann stieg Ärger in mir auf: wie konnte André mich hier einfach so stehen lassen und abhauen? Also entschied ich mich, jetzt erst recht noch einen Drink zu nehmen. Ich ging etwas gereizt los und setzte mich zwei Plätze vom Gespräch entfernt an den Tresen.
Der Barkeeper entschuldigte sich bei Sara, die ihm mit einem Lächeln um die Lippen nachsah, als er zu mir herüberkam: "Guten Abend, junge Dame, was darf ich Dir Gutes tun?", sprach er mich in perfektem Deutsch an. "W..woher..wieso?", stammelte ich; er grinste nur noch breiter und säuselte: "Sehe ich dir doch an der Nase an, woher du kommst. Was magst du? Süßes oder Saures?" Verdammt, er wusste, dass er gut aussah. Überrumpelt versuchte ich es cool zu spielen, aber mit "Überrasch mich!" gelang mir wohl ziemlich genau das Gegenteil. Er grinste mich weiter unverschämt an, während er den Shaker angeberisch kreisen ließ.
Zu einem gewissen Teil war ich befriedigt ob der Aufmerksamkeit, die mir André vorenthalten hatte, und dass der Barkeeper zu mir herübergrinste und seine bisherige Flamme kaum noch beobachtete, streichelte mein Ego weiter. Sara schien von der Szene eher belustigt, zog an ihrem Cocktail und schien mich zu mustern - angesichts ...
... meiner vorherigen Fantasien näherte sich meine Gesichtsfarbe gefühlt der von Tomaten und mit dem hastigen Make-Up, den bequemen Tretern und dem Bikini als Unterwäsche hätte ich vielleicht vor Scham im Boden versinken wollen, aber hatte sich nicht der Barkeeper mir alleine zugewandt?
Ein gewisser Ehrgeiz machte sich in meinem Kopf breit - ich würde auch als verheiratete Frau nicht eine graue Maus sein, sondern die Blicke und die Flirtversuche genießen. André würde es mir sicher nicht krumm nehmen, hier ein bisschen mit diesem Möchtegern-Casanova Katz und Maus zu spielen, sondern sicher, wenn ich ihm die Geschichte am nächsten Tag erzählen würde, seine typischen, witzelnden Kommentare abgeben und mit mir über den Barkeeper lästern.
Vor mir landete ein großes Glas mit einem orangebraunen Gemisch, Ananasschreibe und zwei rosa Strohhalmen sowie ein großes, arrogantes Grinsen: "Hier, dein neuer Lieblingsdrink!". Dir werd ichs zeigen, dachte ich mir, und hielt tiefen Augenkontakt, als ich zu einem langen Zug aus dem Strohhalm ansetzte. Ein Fehler, das Zeug war nämlich tierisch stark, aber ich durfte mir nichts anmerken lassen - also leerte ich das halbe Glas in einem Zug. Ich erinnere mich danach noch an ein bisschen Gekicher, wahrscheinlich Saras...und dann erstmal an nichts mehr.
Ich erwachte am nächsten Morgen mit einem Brummschädel. Ich drehte mich um, um mich an André zu kuscheln - niemand da. Ich öffnete die Augen, viel zu hell war es - und das Bett sah ganz anders aus. ...