1. Eheleben ist Nicht Langweilig 03


    Datum: 21.10.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byNina1791

    ... Zeit werden, nach vorne zu blicken. André hatte zwar sicher nichts gemerkt, aber wann wollte ich es ihm denn erzählen, dass ich ihn betrogen hatte? Es für mich zu behalten, würde mich innerlich zerfressen, aber ich könnte es ihm ja zumindest zu einem besseren Zeitpunkt offenbaren.
    
    Gibt es überhaupt einen guten Zeitpunkt, einen Seitensprung zu beichten? Außer vielleicht auf dem Sterbebett, aber das hoffte ich, noch so lange entfernt zu haben, dass es dem "für-mich-behalten" gleichkam. Jeden Streit würde es nur schlimmer machen. Jeden glücklichen Moment zerstören. Es müsste dann passieren, wenn ich guten Grund haben würde, auf ihn sauer zu sein, er ohnehin zerknirscht wäre, aber es musste schlimm genug sein...dazu müsste er ja schon fast das Gleiche tun.
    
    Es wäre ja nur gerecht. Nur, wie bringt man seinen Mann dazu, fremdzugehen? Langfristig, klar, aber ich könnte ihm nicht lange vorspielen, dass alles in Ordnung sei. Eigentlich wäre es ja unfair, er kann sich ja danach noch daran erinnern, alles was ich habe, sind Kater und Panik, dachte ich, und musste unwillkürlich lachen. Er dürfte auch keinen Verdacht schöpfen...
    
    "Der Grobplan steht", dachte ich mir, "um die Details kümmere ich mich später", und ging wieder ins Zimmer. André war gerade dabei, aufzuwachen: "Guten Morgen, Schatz! Das hat so gut getan. Und du bist schon wieder wach? Wann bist du denn gestern heimgekommen?" - "Nur ne halbe Stunde nach dir, hatte nur einen Drink da unten." Ich überraschte mich selbst ...
    ... mit meiner gewandten Lüge, aber beschloss, zur Sicherheit nachzusetzen: "Aber der war schlecht, viel zu stark und kein Geschmack, da braucht man echt nix zu trinken." - "Naja, Bier können sie ja hoffentlich nicht versauen!", lachte André und schaute auf die Uhr. "Schon halb elf? Dann können wir ja beim Mittagessen frühstücken - und vorher vielleicht noch eine Runde...?" - "Bitte nicht, mein Kopf dröhnt noch so. Lass es uns heute bitte ruhig angehen lassen. Hier
    
    ist heute glaube sowieso Brunch-Buffet, da können wir gleich hingehen."
    
    Eine blöde Idee. Es war laut, es war voll und Appetit hatte ich erst recht keinen. André war es egal. Er war begeistert von der Auswahl und verschwand erstmal für zehn Minuten ans Buffet. Ich orderte unterdessen einen großen Cappuccino und versuchte, mich zu beruhigen. André kam mit einem Berg auf einem Teller vom Buffet zurück und schwärmte von dem frischen Obst und den Würstchen; ich war für Konversation einfach nicht bereit und floh selbst zum Buffet.
    
    Vor mich hin träumte ich in der Schlange, da stupste mich ein Finger von hinten: "Na, gut geschlafen?" Ich drehte mich langsam um. Sarah strahlte mich mit einem unschuldigen Lächeln an. Brille, offene Haare, einfaches T-Shirt - große Brüste, meine Güte - und entwaffnende Fortsetzung: "Wars schön?" Ich erstarrte einen Moment, dann fragte ich: "Wi-wo-wass..?" Sie stieß mich an: "Geh weiter, alle gucken schon."
    
    Ich drehte mich wieder um und trottete langsam hinter der Schlange her. "Na ...