Zickenschlacht + Die Stellvertreterin komplett
Datum: 08.11.2019,
Kategorien:
Kunst,
Autor: Anonym
... suspekt und sie hat nur gestottert:
„Äh, äh, nein, nein. Ich habe noch was im Auto vergessen, ich, ich muss da noch mal hin.“
Der Hausmeister hat nur genickt und sagte: „Na, wie Sie wollen. Diese Jugend heute. Immer alles so schnell, schnell und keine Zeit mehr, sich was überzuziehen.“ Dann ging er kopfschüttelnd die Treppe hoch.
Grit stand wie vom Donner gerührt und war auch gleichzeitig unendlich erleichtert und befreit von ihrer größten Angst.
So einfach und so selbstverständlich ist das? Wirklich? Sie wollte es fast nicht glauben. Doch dann packte sie gleich aufs Neue der Schreck.
Was habe ich dem Hausmeister da gerade eben gesagt? Dass ich zu meinem Auto muss? So? Bin ich denn wahnsinnig? Mein Auto steht doch da draußen auf der anderen Straßenseite. Und was, wenn der mich jetzt aus dem Fenster oben beobachtet? Dann bin ich ja eine peinliche Lügnerin. Was jetzt?
Irgendwie hat sie sich aber auch durch die Begegnung plötzlich so frei gefühlt und ihren Körper durchlief eine warme Welle von Blut, dass sie in sich die brennende Sucht verspürte, dieses Gefühl immer noch zu steigern und möglichst lange zu verspüren. Sie wurde plötzlich mutiger, als sie es sich in ihren verrücktesten Träumen jemals zugetraut hätte und sagte sich: „Na los, Grit. Packe es an! Jetzt oder nie.“
Noch 2 Treppenabsätze bis nach unten. Diesmal aber nicht schüchtern, ängstlich und mit eingezogenen Schultern, sondern stolz und aufrecht mit freier Brust und freien Bauch und locker ...
... pendelnden Armen. Ganz normal.
Da kam dann auch schon die zweite Begegnung auf sie zu.
Ein Paar,
Anfang 30. Grit kam von oben auf leisen nackten Sohlen und die beiden sahen sie erst, als Grit vorsichtig sagte: „Guten Abend.“
Die Frau erschrak erst mal und schimpfte: „Huch! So was aber auch, muss das denn immer wieder sein?“
der Mann schmunzelte genießerisch, betrachtete Grit ungeniert von hinten und beschwichtigte: „Lass sie doch, Marianne, sieht doch wirklich gut aus, das musst du schon zugeben. Wahrscheinlich malen sie heute im Hinterhof und die Toilette ist nun mal da oben. Da kann man sich doch nicht immer erst was anziehen, das gibt doch dann Streifen auf der Haut und sieht nicht mehr ganz so gut aus. Hast du den süßen schwarzen Schamhaarstreifen gesehen, Marianne? So könntest du das bei dir auch machen.“
Die Frau gab zurück: „Kurt, du alter Lustmolch du, na rate mal, wer von uns beiden heute Nacht Streifen auf der Haut haben wird! Aber nicht im Schambereich!“ Dann lacht sie laut und lüstern auf. Geiles Weib!
Alles klar. Die beiden sind aus dem Milieu. Denen ist auch nichts Menschliches mehr fremd. Grit hatte sich fast schon an einseitig nackte Begegnungen gewöhnt. Nur zwei Prüfungen standen noch aus. Die erste: Durch die Haustür, raus auf den Bürgersteig, über die Straße bis zu ihrem Auto und wieder zurück. Danach die zweite: Die Treppen hoch und durch die Tür der Angst ins Atelier, zu Martin und den anderen.
Welche davon wird die Schwierigste ...