1. Zickenschlacht + Die Stellvertreterin komplett


    Datum: 08.11.2019, Kategorien: Kunst, Autor: Anonym

    ... Streit auseinander gehen, schlage ich euch vor, dass wir den Abend heute auch als Event ausklingen lassen. Ich habe heute Abend noch eine Verabredung mit ein paar Freunden in der kleinen Gartenkneipe von Carlos, zwei Häuser weiter von hier, also gleich um die Ecke. Wenn ihr wollt, dann verlegen wir die weitere Veranstaltung dorthin und lassen sie mit einem guten Essen und ein paar Glas Wein oder Bier ausklingen.“
    
    Einige aus der Gruppe wollen lieber nach Hause, aber der Kern ist einverstanden und kommt mit.
    
    Wir warten also noch, bis Grit sich wieder angezogen hat, gehen dann gemeinsam nach unten in die Wohnung von Andreas und dort legen auch Martin und ich unter der Aufsicht von Grit unsere Sachen wieder an. Grit kann man ansehen, dass sie noch ziemlich aufgekratzt und erregt ist. Mit ihr haben Andreas und vor allem Martin noch nicht die letzte Kirsche gegessen. Das ahnen wir alle drei. Sie glüht im Gesicht wie ein Vulkan vor dem Ausbruch.
    
    Drei Häuser weiter treten wir mit dem Rest der Gruppe durch eine unscheinbare halbdunkle Hofeinfahrt in einen weitläufigen Hinterhof ein. Nie hätte ich hier ein so großes Restaurante vermutet. Es gibt kein Schild und keine Werbung, die darauf hinweist. Ein Insider-Lokal? Ganz hinten im Hof geht es über eine relativ schmale Treppe in einen Keller mit einer gemütlich beleuchteten Bodega. Über dem Eingang zur Bodega ist eine breite gelb-rot gestreifte Markise aus imprägniertem Stoff angebracht. Links, an der benachbarten Hauswand ist ...
    ... ein geräumiges Local de vino mit einem Weinspalier abgetrennt und im restlichen Hof stehen robuste Holztische mit Klappstühlen um eine große Pinie herum. Wie ist denn die hierher nach Dresden gekommen? Sogar einen Kinderspielplatz mit Sandkasten gibt es. Kinder sind aber keine da. Es ist inzwischen fast 22:00 Uhr, aber es ist immer noch angenehm hell. Sommerzeit. Das Lokal ist gut besetzt, aber nicht überfüllt. Aus der Bodega klingt halblaut spanische Musik. An den Eichentischen sitzen meist Gruppen von jungen Leuten und trinken Bier oder Wein aus Gläsern und Krügen. Einige junge Männer sehen zu uns hin und grüßen Andreas. Grit und ich werden neugierig betrachtet. Ist da nicht sogar eine gespannte Erwartung in ihrem Blick? Was geht hier ab?
    
    „Hallo Pilar,
    
    Buenas noches, como estas? “
    
    sagt Andreas zu der freundlichen schwarzhaarigen Frau, die uns gleich entgegenkommt. Es muss sich wohl um die Wirtsfrau handeln. Die Chefin erwidert den Gruß auf Deutsch. „Hallo Andreas, gut, danke sehr.“ Und führt uns an einen langen Eichenholztisch gleich neben dem Eingang zur Bodega. Dort sitzen schon drei junge Männer und eine junge Frau Mitte 20. Allgemeine Begrüßung, Vorstellungen und Händeschütteln. Und eine Frage von einem 25-jährigen, der sich als Markus vorgestellt hatte:
    
    „Wo hast du denn die Manuela gelassen, deine „Manne“? Ohne sie sind wir hier doch hier nicht komplett. Wenn sie heute nicht tanzt, dann besaufe ich mich glatt vor Kummer. Oder hast du etwa schon Ersatz für ...
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