Insel der Scham - die Botschaftseröffnung Teil 2
Datum: 09.11.2019,
Kategorien:
Insel der Scham,
Autor: Luftikus
... Gütmer tat einen weiteren Schritt auf sie zu, sah nun die beiden roten Schleifchen am Bund des Höschens. Er ging in die Knie, um die Flip-Flops abzulegen, hatte das ihm verbotene Land vor Augen. Helle weiche Haut hob sich von den schwarzen Nylons ab. Vor den, nicht zu dünnen, wunderbar geformten Schenkeln baumelten die losen Strapse, ebenso mit roten Schleifchen verziert.
Schon wollte Erika Behmkamp ihn zurechtweisen. Hätte sie ein Recht dazu, wenn sie sich mit losen Strapsen hier entblößt? Was denkt der Wachmann, hält er sie für ein billiges Flittchen ? Sie musste ihn fragen.
„Was denken Sie ?“
Er verstand nicht, begriff nicht ihre Situation. Für ihn war es normal, dass stilvolle, elegante Frauen schöne Kleidung tragen. Nicht käme ihm die Idee, dass diese Dessous nicht elegant, oder gar nuttig seien. Was wollte sie hören? Ein Kompliment? Er würde sich den Mund verbrennen. Was sollte er sagen?
„Herr Gütmer?“
„Ehm ja. Ich bin im Dienst.“
Sie lächelte. Ihre Ironie verstand er wieder nicht.
„Sehr schön. Weiter machen. Aber sie haben meine Frage noch nicht beantwortet.“
Er musste an ihre Schenkel denken, muskulös und doch weiblich.
„Treiben Sie Sport?“
Erika Behmkamp zweifelte nicht an der Ehrlichkeit seiner Antwort. War er so einfältig, nicht die Selbstentwürdigung einer Frau zu erkennen?
„Ich tanze.“
Andreas Gütmer war einen Schritt zurückgetreten, bewunderte ihre Silhouette.
„Aerobic oder Zumba?“
Die junge Anwältin setzte ihren ...
... strengen Blick auf. Sie gab ihm zu verstehen, dass ihr Gesicht oben ist.
„Gesellschaftstanz.“
„Und damit bekommt man so ….“
Der Wachmann biss sich auf die Lippe. Er durfte nicht anzüglich werden.
„Ja Herr Gütmer, Gesellschaftstanz formt den Körper. Aber nun setzen Sie sich bitte wieder. Und nicht schauen!“
Wieder betrachtete der Wachmann das Fenster mit dem weißen Vorhang von dem er meinte, inzwischen jeden einzelnen Faden auswendig zu kennen. Sie hatte die Schuhe in den Korb gelegt, streifte nun die Strümpfe ab. Er spürte das elektrisierende Knistern des Nylons als den Marsch tausender Ameisen auf seiner Haut. Sie öffnete ihre Korsage, ein leises Zipp folgte jedem geöffneten Häkchen, das Oberteil fiel. Wie würde ihr Busen aussehen? Das Höschen hörte er nicht, nur das sanfte Auftreten ihrer Füße. Nun war sie nackt! Es folgte das leichte Platschen der Flip-Flops. Was kam jetzt?
„Herr Gütmer, Sie können jetzt den Bastkorb zurück in das Regal stellen.“
Würde er sie nun nackt sehen? Sein Kreislauf sackte ihm weg, als er aufstand und sich umdrehte.
Da stand sie! Neben dem Regal reckte sich die Pflanze mit den lila tropischen Blüten zur einfallenden Sonne, daneben im Lichte des Fensters stand sie ihm zugewandt. Die Ledertasche mit den wichtigen Dokumenten hielt sie vor ihre Scham. Die leichtere persönliche Dokumentenmappe bedeckte die Brüste.
Andreas Gütmers Mundwinkel sanken. Gut ablesbar zeigte das Gesicht des Wachmannes die Enttäuschung.
„Aber Herr Gütmer! ...