1. Macht Geld glücklich?


    Datum: 10.11.2019, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... ruhte ich mich auf dem Sofa aus und musste feststellen, dass es sich dafür recht gut eignete. So war ich recht fit, als Frau Müller klingelte. Zuvor hatte ich mich natürlich umgezogen, konnte mich aber nicht komplett betrachten, denn einen so großen Spiegel gab es noch nicht.
    
    Wenig später stand ich unten und Frau Müller sah mich von oben bis unten an und konnte es nicht lassen, an mir herumzuzupfen. Sie selber sah vollkommen anders aus als sonst. Ihr zuvor eher heiß zu nennender Look, war einem einer Geschäftsfrau gewichen. Sie hatten ein schlichtes Kostüm an welches aber so geschnitten war, dass es ihre Figur betonte. Dabei saß es wie angegossen. Entweder ein Glücksgriff oder vielleicht sogar für sie gemacht. Es sah jedenfalls teuer aus.
    
    "Passt!", sagte sie nur noch zum Schluss und wir fuhren zu dieser Veranstaltung, an die ich mich noch lange erinnern werde.
    
    Ich hatte schon viel gesehen, auch im Fernsehen und war zum Glück auf das etwas vorbereitet, was mich dort erwartete. Es war aber nicht schlimm, nein, es war noch schlimmer.
    
    Es hatte für mich keinen Wohlfühlfaktor. Alles wirkte irgendwie aufgesetzt und unecht. Es wurde an Stellen gelacht und gelächelt, an denen ich mich lieber übergeben hätte. Jeder stand mit seinem obligatorischen Sektglas herum und begrüßt irgendwen mit oberflächlichen Floskeln. Den Künstler selber, der an dem Abend ausstellte und geladen hatte, sah ich den ganzen Abend nicht. Der war aber sicher auch nicht wirklich wichtig. Sehen und ...
    ... gesehen werden war das Motto der Veranstaltung.
    
    Das Einzige was mir Freude bereitete, war das kalte Buffet, welches recht reichhaltig und ausgesucht daher kam. Zum anderen machte mir noch etwas ganz anderes Spaß. Anscheinend konnte keiner was mit mir anfangen. Ich kam zwar mit Frau Müller, die recht viele Bekannte unter den anwesenden hatte, aber der Mann an ihrer Seite gab Rätsel auf. So durfte es auch bleiben, denn als wenn wir es abgesprochen hätten, taten wir nichts zur Aufklärung dieses Rätsels.
    
    Frau Müller meinte nur einmal zu mir: "Mal sehen, wie lange sie daran zu kauen haben, bis sie rausbekommen, wer sie sind. Sie halten sich übrigens sehr gut. Einige der Mädels hier sind mit ihren Sugar-Daddys richtig neidisch auf mich. Sie hätten auch lieber was Jüngeres an ihrer Seite. Aber man kann nicht alles bekommen!"
    
    Daraufhin mussten wir beide lächeln. Wir sahen uns verschworen an und ich fühlte mich zumindest in diesem Moment ein wenig wohl. Der Rest des Abends verging recht zäh und langweilig. In die Gespräche von Frau Müller klinkte ich mich nicht ein, hätte aber auch nichts zu den Themen sagen können. Klatsch kannte ich nicht und die oder das, worüber gesprochen wurde, auch nicht.
    
    Als versuchte ich eine gute Figur zu machen und langweilte mich vor mich hin. Zum Glück ging die Veranstaltung nicht so lange, oder besser gesagt wollte Frau Müller nicht die Letzte sein. Also saßen wir ein paar Stunden später wieder in ihrem Wagen und es ging zurück.
    
    "Sie haben ...
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