1. Macht Geld glücklich?


    Datum: 10.11.2019, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... Gut, es gab Menschen, die für den Wert von einem der Wagen ein Haus gekauft hätten, aber hallo, wozu hatte ich denn das ganze Geld.
    
    Ich hatte entdeckt, dass das Geld eigentlich gar nicht weniger wurde, sondern mehr. Die einzige Investition, die ich bis jetzt getätigt hatte, war eigentlich das Haus und das war nicht gleich bezahlt worden, dafür war der Zins viel zu niedrig. Im gleichen Zeitraum konnte ich das Geld, was ich für den kompletten Kauf ausgegeben hätte für bessere Zinsen anlegen. Hieß, ich verdiente mehr Geld, als ich ausgab. Schon eine seltsame Sache. Es kam mir so vor, als wenn man ab einer bestimmten Summe immer nur mehr bekam, sofern man nicht übermütig wurde.
    
    Einer der ausgestellten Wagen zog mich magisch an. Cabrio und sicher kein Schnäppchen, aber die gab es hier sowieso nicht. Er war wirklich toll und ich hatte anscheinend auch den Geschmack von Sonja getroffen. Sie stich mit ihren Fingern sanft über den tiefroten Lack, der sehr gut mit ihrem ebenfalls roten Nagellack harmonierte. Die dazu passenden Sitze aus feinstem Leder sahen sehr bequem aus, und als ich mich hineinsetzte, wusste ich genau, dass dieses Auto nur für mich gemacht worden sein konnte. Aussteigen wollte ich eigentlich nicht mehr.
    
    Dieses Auto musste ich haben, es ging nichts daran vorbei. Also trat ich mit dem Chef in Verhandlung und bedauerte fast, dass ich meine Begeisterung so offen gezeigt hatte. Auf der anderen Seite war ein solches Auto seinen Preis wert. Schon eine Stunde ...
    ... später war ich Eigentümer eines neuen Autos. Der Chef holte sich nur noch die Bestätigung meiner Bank. Da das Auto in der Halle genau das war, was ich haben wollte, konnte ich es sogar sofort mitnehmen. Dazu wurden zwar noch rote Kennzeichen angebracht, aber das störte mich nicht. Die Anmeldung übernahm natürlich das Autohaus.
    
    Das Auto wurde eine Stunde später aus der Halle gerollt, nachdem es noch einmal poliert worden war. Dann stand es draußen vor der Tür und ich hielt die Schlüssel in der Hand.
    
    Sonja stand daneben und fragte nicht lange. Sie stieg auf der Beifahrerseite ein und sah mich zufrieden an. Ihr Lächeln sagte alles. Nach kurzer Absprache mit dem Chef würde Sonjas Wagen zu ihr nach Hause gebracht werden. Service ist eben alles.
    
    Fast mit stolz geschwollener Brust stieg ich selber ein und startete zum ersten Mal den Motor. Gut, es war auch nur ein Auto, hatte vier Räder und ein Lenkrad. Aber was für ein Auto.
    
    Es ruckelte ein wenig, als ich das erste Mal anfuhr, was etwas peinlich war, aber es dauert nicht lange, bis ich es raus hatte. So fuhr ich mit Sonja los.
    
    Als ich Sonja neben mir ansah, lächelte sie zufrieden, hatte ihren Kopf leicht nach hinten gelegt und eine große Sonnenbrille auf. Ihr langes blondes Haar wurde von einem wirklich nur leichten Fahrtwind nach hinten weg geweht.
    
    War das nicht das, was ich mir schon immer gewünscht hatte? Viel Geld auf dem Konto, ein wahnsinniges Haus, ein Luxusauto, in dem eine ebenso tolle Frau neben mir saß. ...
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