1. Gerda


    Datum: 10.11.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: bypoem50

    Gerda.
    
    Arnold Sedlak, Gerda Grün
    
    Ich war alleine und eigentlich zufrieden. Ich konnte leben wie ich wollte und keiner redete mir drein. Davon hatte ich seit meiner letzten Partnerschaft wirklich genug. So lief ich auch gerne nackt in meiner Wohnung herum, egal ob Sommer oder Winter.
    
    Bis mir auf einmal eine ältere Dame aus unserer Straße anfing, mich anzulächeln. Ich grüßte höflich zurück und das war`s dann auch und ich ging meiner Wege. Dann wurde aus dem Lächeln mit der Zeit ein Zuzwinkern.
    
    Komisch, dachte ich, was will denn die? Sie war auch nicht besonders attraktiv. Ziemlich mollig, graue Haare und hatte einen unvorteilhaften, irgendwie altmodischen Haarschnitt. Naja, das war mir eigentlich auch alles egal. Sie ging mich nichts an.
    
    Bis auf dieses blöde Zuzwinkern, wenn wir uns auf der Straße begegneten. Und auf einmal sagte sie: "Hallo H. Sedlak". Ich stutzte. Sie kannte meinen Namen. Ich hingegen wusste nicht, wie sie hieß. "Hallo", sagte ich und ging weiter.
    
    Das ging so eine Weile, dann streckte sie mir auf einmal ihre Hand hin. "Ich bin Frau Grün", sagte sie. Ich nahm ihre Hand und schüttelte sie. "Angenehm", sagte ich. Dann gingen wir weiter.
    
    Von da an hieß es: "Hallo H. Sedlak", "hallo Fr. Grün". Das alles kam mir ziemlich albern vor. Und dabei strahlte sie mich an. Nebenbei bemerkt, sexuell lief bei mir zur Zeit nichts. Es gab halt mal trockene Zeiten, da konnte man nichts erzwingen. Es ergab sich einfach nichts.
    
    Und wie es der Zufall wollte, ...
    ... traf ich Fr. Grün beim Bäcker. Wir begrüßten uns wie üblich, dann sagte Fr. Grün auf einmal: "H. Sedlak, wollen sie nachher zu mir auf einen Kaffee vorbeikommen? Ich hole uns dann noch zwei Stückchen Kuchen". Und wieder strahlten ihre Augen mich an.
    
    Au weh, da konnte ich einfach nicht nein sagen. Ich nickte. "Wenn es Ihnen nicht zu viel Arbeit macht?". "Nein, nein", sagte sie, "dann bis in einer halben Stunde, ja? Sie wissen ja, Rosenweg 5". Das wusste ich zwar nicht, aber ich nickte. "Ja". Dann kaufte sie den Kuchen und Brot und ging.
    
    Dann kaufte ich meine Sachen und ging ebenfalls. Na dann, auf zu Fr. Grün. Als ich das Treppenhaus hochkam, ging oben schon die Tür auf und es duftete nach Kaffee. Fr. Grün streckte mir die Hand entgegen und war vor Freude schier aus dem Häuschen.
    
    Und ich staunte nicht schlecht. Fr. Grün hatte sich, wie man so sagt, zurechtgemacht. Die Haare sahen nicht mehr ganz so altbacken aus und sie hatte ein sommerliches, fast schon zu kurzes Kleid an. Und einen Ausschnitt, dass mein Blick unwillkürlich kurz darin hängen blieb.
    
    Fr. Grün sah das wohl, überging es aber wortlos und zog mich an der Hand in die Wohnung. Und hier das gleiche Bild, das auch Fr. Grün normalerweise abgab. Altbacken und bieder. Aber sauber und ordentlich.
    
    Ich setzte mich an den gedeckten Tisch und Fr. Grün kam mit dem Kaffee. Sie goss ein. Doch irgendwas roch anders als man von einem Kaffee erwartete. "Kaffee-Kirsch", schmunzelte Fr. Grün, "das mögen Sie doch, oder? ...
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