1. Verhängnisvolle Umarmung


    Datum: 11.11.2019, Kategorien: Medien, Autor: Holzratte

    ... Stier noch vor sich hatte.“ Emil war in seinem Element, von seiner Arbeit auf dem Feld und seinen dort erlebten Abenteuern konnte er jedem Menschen in den Bann ziehen. Emilia hing regelrecht an seinen Lippen. „Er kam also auf mich mit gesenktem Kopf zugestürmt, ich jedoch riss mir mein Hemd vom Leib, hielt es neben mich wie die Iberer es angeblich machen und blieb felsenfest stehen. Er stürmte auf mich zu, doch da der Wind leicht an meinem Hemd rüttelte zog es seinen gesamten Zorn auf sich. Mit einem leichten Schritt zur Seite wich ich ihm geschickt aus und wickelte ihm im selben Augenblick mein Hemd über die Augen so dass er wütend stehen blieb und sich schüttelte. Doch so sehr er sich auch bemühte die Sichtbehinderung abzuschütteln, es half alles nichts. Es blieb wo es war. Seine Gefährten die immer noch vor den Pflug gespannt waren schauten seinem Wüten mit dummen Blicken zu. Dann stürzte ich mich auf ihn, schlang meine Arme um seinen Hals und zog sie fest zusammen. Er bäumte sich natürlich auf, sprang wie ein wilder Bock herum und versuchte mich abzuschütteln doch ich hielt mich fest und zog meine Arme noch etwas fester um seine Kehle. Mir kam es vor als würde eine Ewigkeit vergehen und meine Arme schmerzten schon als das wilde Tier endlich ermüdete und schließlich von mir stranguliert tot zu Boden fiel.“
    
    Emilia war beeindruckt von Emils Geschichte. „Ihr seid so stark“, gurrte sie ihm ins Ohr, schmiegte sich an seine Schulter und fuhr leicht mit ihrer Hand über seine ...
    ... Brust, dann langsam aber stetig hinab zu seiner Hose. Die stark angeschwollene Beule in seiner Hose hatte sie schon lange bemerkt.
    
    Emil konnte sein Glück gar nicht fassen. Er hatte es geschafft eine Frau zu beeindrucken, und das auch noch mit einer Geschichte die nur zur Hälfte der Wahrheit entsprach. Doch so sehr es ihn auch nach Emilia verlangte, so kam doch allmählich durch den Alkoholspiegel das schlechte Gewissen in ihm hoch. Alle Anwesenden hier kannten ihn und seine Familie. Wenn er sich jetzt hier in aller Öffentlichkeit mit Emilia abgab konnte jeder ihn vor das Kirchengericht ziehen, und Ehebrechern wurde keine Milde entgegengebracht.
    
    Wie als könnte Emilia seine Gedanken lesen flüsterte sie ihm ins Ohr sie werde draußen auf ihn warten, er solle zu seinen Freunden zurückkehren. Mit der Aussicht seine Traumfrau noch etwas mehr kennen lernen zu dürfen, verabschiedete er sich förmlich von ihr, inklusive Verbeugung und Handkuss – was normalerweise nicht seine Art war – und kehrte an den Tisch seiner engsten Freunde zurück. „Die scheint es dir ja richtig angetan zu haben“, wurde er zurück in der Runde begrüßt und Emil wurde zusätzlich zu seinem Alkoholgesicht noch röter. Und dann begannen auch schon die Fragen auf ihn einzustürmen, wer sie sei, woher sie komme und all die anderen Fragen die man über unbekannte Personen wissen will.
    
    Emilia war froh wieder an der frischen Luft, endlich fort von diesem ekelerregenden Alkoholausdünstungen zu sein. Wie schön war es doch ...
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