Geliebter Dämon 13: Der Autounfall
Datum: 18.11.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byPhiroEpsilon
... komme sofort hin. Wo ist das?"
"Ich komme mit", kam es schwach von unten.
"Vicky, ich weiß nicht ..."
"Versuch nur nicht, mich zurückzuhalten!" Die Entschlossenheit in ihrer Stimme wurde nur noch von der Entschlossenheit in ihrem Geist übertroffen. Wenn ich sie jetzt nicht mitnehmen würde, säße sie wohl zwei Minuten später in einem Taxi.
Ich hatte Oliver Hartmann mit einem Ohr zugehört. "Ja ist gut", sagte ich dann. "Ich kenne die Ecke. Bis gleich." Ich legte auf.
"Zieh dir einen Jogginganzug oder so etwas an", sagte ich zu ihr, "Es kann kalt werden. Eine Lederhose und Bobs dicke Lederjacke. Mach schon!"
Sie sprintete los, während ihr die Tränen das Gesicht herunterliefen. Ich konnte nicht glauben, dass Bob tot war. Das konnte einfach nicht sein. Autos fingen doch nicht einfach an zu brennen, auch wenn amerikanische Fernsehserien uns das glauben machen wollte.
Außerdem: "Von der Straße abgekommen"? Bob war so ein guter Fahrer, wir trainierten einmal im Jahr auf dem Nürburgring.
Vicky kam zurück. Sie sah schrecklich aus. Ihre Augen waren rot, ihre Nase lief, sie taumelte mehr als dass sie lief.
"Komm her", sagte ich, und ließ meine Heilkräfte kurz wirken. "Besser?"
"Nein", gab sie heftig zurück. "Nicht bevor ich weiß, dass Robert nichts passiert ist."
O Gott. Ich wünschte mir das ja auch ...
*
Ich fuhr schnell, sehr schnell, und Vicky klammerte sich schrecklich fest an mich. Dennoch konnte ich meine Gedanken nicht auf der Straße ...
... lassen.
Wieso war Bob überhaupt draußen auf der Bundesstraße? Was auch immer er hatte mitbringen wollen, er hätte es viel besser in der Stadt kaufen können.
Schon von weitem sah ich die blinkenden blauen und gelben Lichter und ging vom Gas. Ich kam an die Absperrung, zeigte meinen Dienstausweis, und da sah ich die Unfallstelle vor mir.
Der Wagen lag ein ganzes Stück weit im Feld, schwarz verbrannt, und weiß vor Löschschaum. Es war fast nicht zu erkennen, dass er auf dem Dach lag.
Nein, etwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu. Die Straße war schnurgerade. Es gab keinerlei Reifenspuren auf dem Asphalt. Das Auto war ungebremst über den Graben geflogen, in ein abgeerntetes Getreidefeld, und hatte sich vier- oder fünfmal überschlagen. Wie schnell musste es in diesem Moment gewesen sein?
"So schnell ...", murmelte Vicky.
Ich zog sie an mich. "Ja", sagte ich. "Das habe ich mir auch schon überlegt."
"Angela!", hörte ich jemand rufen. Dann sah ich Olli winken. Er stand an der Stelle, wo das Auto die Straße verlassen haben musste. Die beiden Alleebäume auf beiden Seiten waren unversehrt.
Vicky zog mich in seine Richtung. "Nein, nein, nein", murmelte sie vor sich hin. "Das ist nicht richtig."
"Frau Dernbacher, sie sollten wirklich nicht ..."
"Olli", sagte ich scheißfreundlich. "Halt den Mund."
Er blickte mich an, dann hob er die Schultern.
"Habt ihr Bob gefunden?", fragte ich.
Er schüttelte den Kopf. "Der Wagen ist leer. Auf dem Feld liegt er auch ...