1. Geliebter Dämon 13: Der Autounfall


    Datum: 18.11.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byPhiroEpsilon

    ... eine Idee, wer das getan haben könnte, aber wenn ihr keine Beweise finden könnt ..." Das würden sie sicher nicht. "Können wir das vorerst als Verkehrsunfall behandeln? Vielleicht ist Bob ja rausgeschleudert worden, jemand hat ihn gefunden, und er liegt jetzt irgendwo im Krankenhaus?"
    
    "Amnesie", warf Vicky ein. "Oder Koma. Irgendsowas."
    
    Olli nickte langsam. "Hat das mit den anderen sogenannten Unfällen zu tun?"
    
    "Andere Unfälle?"
    
    "Das ist hier der siebte in drei Wochen. Nicht wirklich ähnlich, aber jedes Mal war keine Leiche zu finden. Ein Bauarbeiter, der in ein Fass mit Säure gefallen ist, und sich angeblich komplett aufgelöst hat. Ein Selbstmörder an der Nordbrücke. Die Jungs von der Wasserschutzpolizei haben drei Tage lang vergeblich nach ihm gesucht."
    
    "Sieben verschwundene Männer? Nur Männer?"
    
    "Ich glaube ja. Ich weiß nichts Genaues, nur die Stories machen die Runde zwischen den Revieren. Man trifft sich ja gelegentlich."
    
    "Nein", sagte ich. "Davon habe ich noch nicht gehört."
    
    *
    
    Wir waren zuerst zu mir nach Hause gefahren, und ich hatte Vicky in meinen "richtigen" Motorradanzug gesteckt.
    
    Dann fuhren wir zusammen aufs Revier, ich erzählte dem Nachtwächter eine rührselige Geschichte, und jetzt saßen wir fassungslos vor meinem Computer.
    
    Die Suche nach "Unfall" und "vermisst" hatte tatsächlich fünfzehn Treffer in den letzten paar Wochen ergeben. Sieben davon passten allerdings nicht in das Schema, und drei der Personen waren inzwischen wieder ...
    ... aufgetaucht. Also sprachen wir von fünf vermissten Personen. Männern, alle zwischen dreißig und fünfzig, mindestens eins-neunzig groß und kräftig gebaut. Bob war der sechste. Er passte auch nicht in das Schema. Die anderen fünf druckte ich aus und steckte ein.
    
    Aber wozu hatten sie Bob geholt? Warum Bob?
    
    Wir blickten uns an und wir umarmten uns. Dass Bob nicht bei dem Autounfall gestorben war, bot nur wenig Trost. Jemand hatte etwas vor. Bob verschwinden zu lassen, musste mit mir zu tun haben. War er ein Köder, damit ich nach ihm suchte?
    
    Aber es gab nicht den geringsten Ansatzpunkt für eine Suche. Vielleicht hatte Bob sogar diese Welt verlassen.
    
    "Das Buch", murmelte ich vor mich hin. Das Ganze roch immer mehr nach Magie und Dämonen.
    
    "Welches Buch?", fragte Vicky.
    
    "Ich zeige es dir. Hier sind wir fertig."
    
    *
    
    Wieder zu Hause angekommen, vertieften wir uns in das Buch.
    
    Zu zweit und mit Hilfe des Internets kratzten wir genug Latein zusammen, um uns mehr zusammenreimen zu können.
    
    Fünf Männer. Da hatte jemand eine Beschwörung vor. Fünf Menschenopfer an den Enden eines Pentagramms, um einen höheren Dämonen zu beschwören. Große starke Männer mit sehr viel sexueller Energie. Jemand wollte einen Dämonenfürst auf die Erde bringen. Zumindest wenn es nach dem Buch ging, das jemand mir hatte zukommen lassen.
    
    Ich blätterte durch die Ausdrucke der Fallakten. Der letzte "Unfall" lag acht Tage zurück, drei Tage vor dem letzten Neumond. Wenn jemand wirklich streng ...