Andy auf dem Weg zur Liebe 02
Datum: 22.11.2019,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byfutec
... konzentriert.
Schließlich klappte sie es zu, stand auf und verstaute es im Regal. Sie hängte sich die Tasche über die Schulter, stellte ihren Stuhl gerade und bewegte sich auf den Ausgang zu. Noch nie hab ich so schnell meine Arbeit in der Bibliothek abgebrochen. Gerade erst hatte sie die Tür hinter ich geschlossen, als ich schon die Klinke in der Hand hatte. Sie ging nur wenige Meter vor mir her. Und zum ersten Mal im Leben kam mir ein Gedanke, was ich in so einer Situation tun könnte, um ein Mädchen auf mich aufmerksam zu machen. Zischend stieß ich die Luft aus und sagte laut vernehmlich vor mich hin: „Mann, Mann, Mann! So was Ödes!"
Sie drehte sich tatsächlich um. Ich schaute ihr in die Augen und schüttelte den Kopf. Das wirkte - und ganz offenbar war sie erheblich mutiger als ich.
„Bist du auch so begeistert von der Lektüre?" Der ironische Unterton in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
„Absolut. Dass man über so einen Mist ganze Bücher schreiben kann - ich versteh es nicht!"
„Ja, ich hab auch keine Lust mehr drauf. Ist auch viel zu schön draußen."
Jetzt wurde ich übermütig. „Man könnte ein Eis essen, oder?" Ich wagte nicht, sie direkt zu fragen, ob sie mitkomme, aber ich hoffte, sie würde die Botschaft auch so verstehen.
„Keine schlechte Idee. Wo?"
Ich befand mich im Automatik-Modus. „Beim Italiener zwei Ecken weiter. Da ist es immer lecker."
„Ok. Ein paar Minuten Zeit hab ich."
Das klang nun wieder nicht gerade ermutigend. Und jetzt ...
... begann auch noch die nächste schwierige Phase. Worüber unterhalten? Aber zunächst mal konnte man ja noch über den langweiligen Paukstoff reden. Als wir beim Eissalon ankamen, wussten wir welches unsere Studienfächer waren und worüber die nächsten Klausuren gingen.
Wir bestellten zwei Eisbecher und das Gespräch ging über die Dozenten weiter. Sie konnte richtig gut über manche von ihnen ablästern. Ihr Lachen war total sympathisch und steckte mich immer wieder an.
„Ich weiß noch gar nicht, wie du heißt!" Woher hatte ich nur auf einmal die Courage? „Sarah. Und du?"
„Andreas, aber alle nennen mich Andy." Sie schaute auf die Uhr. „Oh. Ich muss. Hab's ein bisschen eilig. Erledigst du das mit der Rechnung?" Sie legte mir das Geld hin. „Ich denke, wir sehen uns wieder. Hier muss man sich ja immer wieder begegnen, ne?"
„Klar. Mach's gut. War nett."
Als Antwort bekam ich wieder ihr Lächeln. „Ciao!"
Da saß ich nun. Was sollte ich mit der Begegnung anfangen? Ich rief die Bedienung, zahlte und machte mich auf den Heimweg.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass in mein Frauenproblem Bewegung kam. Erst die Sache mit Clara und jetzt die mit Sarah. Aber bei beiden war eigentlich nur mein eigenes Verhalten anders geworden, weil ich mehr Mut aufgebracht hatte. Erreicht hatte ich nix. Die eine hatte ich bezahlt und die andere hatte offenbar Wichtigeres im Kopf als mich. Langsam machte sich wieder der Frust in mir breit.
An den folgenden Tagen hielt ich auf dem Unigelände immer ...