1. Der VHS-Fotokurs


    Datum: 30.11.2019, Kategorien: Kunst, Autor: Anonym

    ... vorstellen und begründen, warum sie gekauft wurde.
    
    Frau Schumann kommentierte jedes Modell fachmännisch und zeigte Vor- und Nachteile der jeweiligen Geräte auf. Meine Kamera lobte sie als die, mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis.
    
    Ich ging also stolz und frohen Mutes nach Hause und berichtete meiner Angetrauten, von der ersten Stunde. Do sie hatte nur wieder milden Spott für mich übrig.
    
    Ich ließ mich jedoch nicht entmutigen und ging weiter brav in meinen Kurs und lernte dort eine Menge über Belichtungszeiten, Brennweiten, Aufnahmewinkel und verschiedenste Objektive.
    
    Ich war mir sicher, schon bald einer der größten Familienfotografen aller Zeiten zu werden.
    
    Nach der Weihnachtspause trafen wir uns einmal schon um 15:00 Uhr in der stillgelegten Ziegelei in unserer Stadt.
    
    Wir machten tolle Fotos in dieser Industriebrache.
    
    Am Abend war meine Frau zum ersten Mal wirklich beeindruckt.
    
    Die Woche darauf gingen wir gemeinsam durch unsere abendliche Innenstadt und wir lernten, den Blitz bei Außenaufnahmen richtig einzusetzen.
    
    Auch mit diesen Bildern machte ich zu Hause Eindruck.
    
    In der folgenden Woche machten wir Innenaufnahmen im gesamten Schulhaus, um zu lernen, den Blitz innen richtig zu verwenden.
    
    Eindruck…
    
    In der Folgewoche brachte Frau Schumann einige dicke Fotobücher ihrer eigenen Arbeiten mit, so dass wir einen Eindruck gewannen, wie schön gut gemachte Portraits aussehen können.
    
    Nach dem intensiven Studium ihrer Arbeiten, begannen wir ...
    ... uns gegenseitig zu portraitieren. Dies war teils lustig, mal ganz schräg aber größtenteils konnte man erkennen, dass wir inspiriert waren und auch schon eine ganze Menge bei unserer Lehrerin gelernt hatten.
    
    Es war unser „Küken“, die meinte, wir sollten uns doch auch mal in Ganzkörperfotografie und in Gruppenbildern üben.
    
    Frau Schumann sagte uns zu, in der nächsten Woche entsprechende Bilder mitbringen zu wollen.
    
    Dies tat sie auch. Wir waren von ihrem Können begeistert und stellten uns flugs zu verschiedenen Gruppen auf, mal einzeln am Fenster, mal zu zweit in Bewegung auf der Schultreppe.
    
    Es war Frau Grünke, die Vierzigjährige, die beim Blättern in den Schumannschen Werken auch einige Aktfotos von den unterschiedlichsten Menschen entdeckte.
    
    „Na, das wäre doch auch mal was für unseren Kurs, oder? Wir haben jetzt schon so eine Menge gelernt, da sollten wir das doch auch mal ausprobieren, oder?“ Frau Schumann entgegnete : “Aktfotografie ist wieder ein komplettes und komplexes Thema für sich. Dafür gibt es hier an ihrer VHS einen eigenen Kurs, den ein sehr begabter Kollege leitet. Und wir haben ja auch keine Modelle, denn die kosten ganz gut Geld und das ist in ihrer Kursgebühr nicht beinhaltet.“ Doch Frau Grünke gab nicht auf : „Jetzt haben wir doch schon so viel von ihnen gelernt, ich denke, da will keiner aus unserem Kurs zu einem anderen Lehrer wechseln.“ Zustimmendes Gemurmel allenthalben.
    
    Und jetzt ließ sich Frau Schumann nicht mehr lange bitten. Zu unser ...
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