1. Der VHS-Fotokurs


    Datum: 30.11.2019, Kategorien: Kunst, Autor: Anonym

    ... aller Überraschung zog sie geschwind ihren grauen Strickpulli über den Kopf und begann sich ihre Jeans aufzuknöpfen.
    
    „Nur damit keine Missverständnisse aufkommen : Ich werde ihnen nun in Unterwäsche ein wenig Modell stehen, aber nicht mehr! Gerne können sie alle ihr Künste ausprobieren und anschließend werden wir darüber sprechen.“
    
    Sprachs und stand in einem normalen Slip und einem weißem BH an der Tafel und nahm wechselnde Positionen ein.
    
    Ich bewunderte sie einerseits für ihre Ungezwungenheit und ihren Mut und andererseits für ihre atemberaubende Figur.
    
    Wir knipsten und liefen um sie rum und machten eine ganze Menge Bilder.
    
    Nach ca. 20 Minuten zog sie sich wieder an und wir besprachen unsere Ergebnisse.
    
    Sie meinte dann, das war ihrerseits ein kurzer Ausflug in den „Halbakt“ und wir würden wie geplant im Kurs weitermachen.
    
    Nun mischte sich wieder unser „Küken“ ein und meinte, dass sie das sehr anregend empfunden habe und bei einer so tollen Lehrerin das Thema „Akt“ gerne weiter vertiefen würde. Positives Gemurmel.
    
    Frau Schumann : „Also gut – aber : sie bringen mir die Modelle! Die sind nicht im Preis drin und wenn sie Akt machen wollen, dann brauchen wir Modelle. Ganz egal, wie alt, ob dick oder dünn!“
    
    Wir nickten alle.
    
    Nach der aufregenden Stunde beratschlagten wir, wie wir wohl an ein adäquates Modell kommen würden. Ich schlug einen Anschlag am schwarzen Brett der Uni in der Großstadt vor. Dies ging aber nicht, wie ich erfahren musste, da ...
    ... keinerlei kommerzielle Aushänge genehmigt werden würden. Wir überlegten geeignete Damen aus dem örtlichen Sportverein, aber auch hier waren wir uns schnell einig, dass wir da niemanden bekommen würden.
    
    Wir ließen allesamt die Köpfe hängen und stellten uns innerlich schon auf neue tolle Bilder von Bäumen und Sträuchern ein, als mich der Teufel ritt : „Sie hat ja gesagt, es müssen keine jungen Dinger mit Idealmaßen sein, oder? Also, werde ich nächste Woche meine Frau mitbringen. Sie wird uns Modell stehen.“
    
    Ich schaute in sieben weit aufgerissene Augenpaare.
    
    „Was ist denn? Meine Frau ist locker und macht das bestimmt mit. Ich kenne sie doch!“
    
    Hatte ich völlig den Verstand verloren? Ich nahm doch keine Drogen. Das würde Heike niemals machen! Wahrscheinlich würde sie einen Nervenarzt rufen, wenn ich es ihr sagen sollte.
    
    Die Taktik konnte also nur lauten, mir eine Ausrede für den Kurs zu überlegen, warum ich ohne Frau wiederkäme.
    
    „Na, was ihr habt heute gelernt?“, fragte sie mich, als ich heimkam. „Ooch, wir haben noch mal über Belichtungen gesprochen und Gruppenbilder gemacht.“, druckste ich rum. „Was ist denn los?“, wollte sie wissen. „Sonst prahlst du doch immer mit deinen neuen Fertigkeiten und heute so gar nichts?“ „Ach, ich bin nur ziemlich müde heute.“, log ich. Meine Frau kannte mich. „Hallo? Was hat denn der gnädige Herr heute?“ Und so erzählte ich ihr von meinem Parforceritt.
    
    Wenn meine Frau so lange schweigt, dann ist das nicht gut. Gar nicht gut.
    
    „Du ...
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