1. Im Paradies Tag 05


    Datum: 08.12.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bypervers47

    ... mich einer Blume, die in besonderer Weise meine Aufmerksamkeit erregte. Meine empfindlichen Riechorgane spürten schon von weitem einen betörenden Duft, den ich in meinem kurzen Leben noch nie vernommen hatte. Auch die Blüten dieser Pflanze waren außerordentlich schön. Ich labte mich an dem köstlichen Nektar dieser bezaubernden Blume und war regelrecht verliebt in sie.
    
    Und heute Morgen will ich gleich wieder zu ihr flattern. Ich vollziehe noch ein paar kräftige Flügelschläge, und dann flattere ich los.
    
    Ich kenne die Richtung und fliege zielsicher zu meiner Lieblingsblume. Als ich mich nähere, sieht es so aus, als ob sie leicht hin und her wippt, so als ob sie mir zuwinkt.
    
    Meine Blume hat zwei wunderbare Blüten. Ich setzte mich auf die vordere Blüte, die aus den sie umgebenden grünen Blättern hervorragt. Erregt und durstig tauche ich meinen Rüssel in ihren Blütenkelch. Nun kann ich auch ihren berauschenden Blütensaft kosten. Er schmeckt ganz einfach köstlich und stärkt meinen Körper und meine Glieder. Ich bin berauscht von ihrem Duft und ihrem Geschmack.
    
    Dann flattere ich kurz auf, setze mich aber gleich auf die hintere Blüte. Ich genieße auch den Duft dieser Blüte, wundere mich aber dabei, dass eine Blume derart unterschiedliche Gerüche produzieren kann. Aber auch dieser Duft macht wahnsinnig glücklich. Ich stecke voller Erregung meinen Rüssel in den Blütenkelch und schlecke, schlecke, schlecke. Ich kann nicht genug von diesem Nektar aufnehmen. Ich tausche ...
    ... meinen Rüssel immer tiefer, aber da ich so gierig trinke, ist die Quelle bald leer. So fliege ich gleich wieder zu der vorderen Blüte. Und tatsächlich, die Blume hatte wieder so viel Blütensaft angesammelt, dass ich wieder ausgiebig naschen kann. Auch diese Blüte ist bald leer getrunken und ich versuche es wieder hinten. Und welche Freude: Duft und ausgiebig Saft hat meine Blume auch wieder hinten für mich bereit. So flattere ich mehrere Male zwischen der vorderen und hinteren Blüte hin und her.
    
    Da bemerke ich plötzlich, dass ein Käfer mit roten Flügeln, auf denen sich einige schwarze Punkte befinden, den Pflanzenstängel empor krabbelt. Offensichtlich ist auch er vom betörenden Blütenduft angezogen worden. Ich bin richtig eifersüchtig und versuche, ihn zu verscheuchen. Aber er ist stur und hartnäckig, so ein richtiger dummer Käfer. Als ich bemerke, dass er keinen Rüssel hat und sich auch sehr tollpatschig bewegt, rege ich mich nicht weiter auf. Außerdem muss ich mich jetzt etwas bewegen, so satt bin ich vom Nektar meiner lieben Blume. So fliege ich etwas in die Luft, bleibe aber in der Nähe der Pflanze. Ein weiterer Eindringling nutzt diese Situation schamlos aus. Eine Biene nähert sich mit Gebrumm und schnellen Flügelschlägen meiner Blume. Das ist ein gefährlicher Konkurrent, denn dieses brummende gelbe Ding hat einen Rüssel. Der ist zwar längst nicht so lang wie meiner, aber trotzdem: ich strenge mich mächtig an, flattere vor der Biene hin und her. Das irritiert sie und sie ...
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