1. Die Hexe - Teil 2


    Datum: 11.12.2019, Kategorien: Medien, Autor: Anonym

    ... „Und wenn’s auch nur ein Kätzchen ist,“ dachte ich bei mir „so bin ich doch nicht mehr allein! Bin in der Nähe eines kleinen harmlosen Wesens, das mir Trost spenden kann! Und, wer weiß, vielleicht führt es mich ja auch zu seiner Herrin, zu Dominika! Oder führt mich … wohin?“ Wo war die Katze?
    
    Auf der Treppe? Ich ging hinüber zu dem großen, schweren Pfosten aus dunklem Holz, der den Abschluss des Treppengeländers bildete, verbarg mich hinter ihm und streckte nur den Kopf vor, um auf die Stufen sehen zu können. Ich sah die Katze. So leise ich auch aufgetreten war, mit meinen bloßen Sohlen, hatte sie mich doch gehört. Sie war im Begriff gewesen, nach oben zu klimmen, war dann in der Bewegung erstarrt und sah mit zurückgewandtem Kopf zu mir herab.
    
    Klein und schwarz war sie. Ich trat hinter dem Pfosten hervor und begann die Treppe hinaufzusteigen. Die Katze sprang vor mir her, erreichte das obere Stockwerk und verschwand. Ich folgte ihr rasch, gelangte auf einen Gang, an dessen entferntem Ende soeben ein Katzenhinterteil mit hocherhobenem Schwanz in den Spalt einer nahezu angelehnten Tür eintauchte.
    
    Nach wenigen Augenblicken stand ich vor der Tür, vergrößerte den Spalt und sah durch ihn hindurch in ein großes Zimmer. An der mir gegenüber liegenden Wand stand zwischen zwei Fenstern ein mächtiger, altväterischer Armsessel und auf ihm saß mit geschlossenen Augen – Dominika!
    
    Ich trat ins Zimmer, näherte mich ihr, stellte mich vor sie hin und begann, sie zu ...
    ... mustern.
    
    Sie hatte ein großes, offenbar mit Leder bezogenes weißes Polster vor den Sessel gezogen, auf dem ihre ausgestreckten Beine ruhten. Immer noch war sie barfuß, trug jetzt aber ein ärmelloses, bunt gemustertes Kleid, das ein Stück weit vor den Knien endete. Es war tief ausgeschnitten und gab so den Blick frei auf die oberen Teile ihrer wohl nicht allzu großen, anscheinend aber festen, straffen Brüste, die mir weiß entgegenleuchteten. Ein Teil der Höfe war zu sehen, die Nippel aber waren verdeckt.
    
    Die Katze war auf ihren Schoß gesprungen, hatte sich dort niedergelassen, sah mich mit erhobenem Kopf aus weit geöffneten, wachsamen, schwarzen Pupillen an. Es war wohl ihr ruheloser Schwanz, beständig auf- und abgehend, dabei immer wieder auf die rechte Hüfte der jungen Frau schlagend, der zu erkennen gab, dass im Zimmer sich etwas rührte, denn plötzlich schlug Dominika die Augen auf und sah mir direkt ins Gesicht.
    
    „Wenn das nicht das nackte Nüttchen ist“ sagte sie. – „Nüttchen ja! Das Nüttchen ist jetzt gar nicht mehr so nackt! Und es will wissen, was du für ein Spiel mit ihm treibst!“ – „Ich wollte dir nur etwas Angst einjagen. Dich etwas leiden lassen. Das ist es doch was du willst, leiden, oder nicht?“ – „Du hast mir alle meine Sachen weggenommen. Gib sie zurück!“ Sie schüttelte den Kopf: „Erst, wenn ich mit dir fertig bin!“ – „Ich will sie auf der Stelle! Weil ich dich nämlich jetzt verlasse!“ – „So bald willst du schon wieder gehen? Und das hier?“
    
    Sie hob das rechte Bein ...